Mittwoch, 6. März 2019

Rezension: Knit Happens von Susi Strickliesel

Das PDF zum Buch wurde mir netterweise vom EMF-Verlag kostenlos zur Rezension zu Verfügung gestellt >> , vielen Dank dafür!

Bibliografische Daten:


KNIT HAPPENS – STRICKEN MIT SUSI STRICKLIESEL - Strickprojekte, Social Media und mehr * >>



ISBN 978-3-96093-256-7
144 Seiten
Format 23,5 x 20 cm
Softcover


Weniger Anleitungen, mehr Personality & Social Media


Susi Strickliesel ist mir erstmals bei Berichten über diverse Bloggertreffen untergekommen - sie ist nicht auf Ravelry (oder ich hab sie nicht gefunden), und ihren Account auf Instagram fand ich persönlich nicht so interessant, dass ich ihr folgen würde. 

Damit bin ich allerdings ziemlich alleine, denn sie hat über 28.000 Follower auf Instagram. In meinem "relevant set of Strickpromis" tauchte sie allerdings nicht auf.

Ich muss ehrlich zugeben - ich habe vorab auf Amazon per "Blick ins Buch" die enthaltenen Anleitungen gecheckt und beschlossen: Brauch ich nicht!
Für kraus rechte Monsterschals mit Nadelstärke 10 benötige ich keine Anleitung, und die enthaltenen Anleitungen waren auch nicht so, dass sie ganz laut "strick mich" geschrieen hätten.

Der Verlag hat mich dann kontaktiert und gefragt, ob ich das Buch nicht vorstellen möchte, und da die so nett nachgefragt haben, hab ich dann doch mal einen Blick hineingeworfen.


Focus auf Social Media, nicht auf Anleitungen: "Knit Happens" Inhaltsverzeichnis 

Wenn man dann einen Blick ins Buch wirft, stellt man schnell fest: Es geht eher um Susi als "Lifestyle"-Bloggerin, Musical-Produzentin und Social Media Influencerin als um die Anleitungen.

Susi berichtet ausführlich über ihre Musical-Aktivitäten und gibt jede Menge Tipps, wie frau in den diversen Social Media-Platttformen Präsenz zeigen und Stricken "promoten" kann.

So weit, so interessant  - allerdings ÜBERHAUPT nix für mich! 


Mit Ausnahme von Instagram (und auch da nur eher marginal) bin ich auf den erwähnten Social Media Plattformen nicht präsent, und so wirklich hilfreich finde ich ihre Tipps auch nicht.  


Vorgestellte Accounts sind wenig strick-relevant


Die Instagram-Accounts, die sie teilweise vorschlägt und als "folgenswert" einstuft, sind u.a. der einer Schuhladen-Besitzerin in Köln oder der ihres Musical-Arbeitgebers - aehm.... okaaayyy.... ist vielleicht für ihre Follower interessant, die das "Gesamtpaket" Susi Strickliesel mögen, und zu dem gehört eben das Musical - aber für mich ist das nix!


Youtube -Kanäle und Podcasts - 

kein einziger Strick-Youtuber und nur zwei Strick-Podcasts???



Youtube- und Podcast Tipps aus "Knit Happens"

Was ist jetzt das?! Da gibt es sooooo viele spannende Strick-Youtuber - guckstu hier >>, hier>> und hier>>  - und alles, was Susi da "strickbezogenes" einfällt, ist Elizzaa von nadelspiel.com und Lana Grossa? Mickrig, würde ich sagen...

Bei Audio-Podcasts über Stricken >> ist es nicht viel besser - gerade mal die Damen vom Frickelcast werden erwähnt - die sind natürlich wirklich empfehlenswert, haben es aber wohl auch deshalb in die Liste geschafft, weil sie noch ein Interview mit Susi gemacht haben... "BHooked" kannte ich noch nicht, immerhin!


Ravelry als Social Media Platform fehlt KOMPLETT


Okay, das ist jetzt vielleicht auch nur für mich als Vertreterin der "älteren" Generation ein Thema - aber von einem Buch, dass mit Focus auf Stricken und Häkeln Social Media-Tipps gibt, hätte ich schon erwartet, dass es Ravelry zumindest erwähnt!

Dieses "Facebook für Stricker" ist nämlich für mich die absolut WICHTIGSTE Social Media Plattform für StrickerInnen und Häklerinen, die kann man nicht einfach weglassen.


Die Anleitungen - aehm ja - nicht meins


Witzige Idee:
Loop mit "Bart" aus "Knit Happens"
Die Anleitungen sind natürlich Geschmackssache - meins sind sie - wie oben schon erwähnt - definitiv nix. Für einen kraus rechts gestrickten Monsterschal benötige ich keine Anleitung, und Stricken möchte ich ihn eher auch nicht.

Diesen Loopschal mit den Fransen finde ich immerhin noch ganz witzig. 

Und an der technischen Ausführung der Anleitungen ist auch nichts auszusetzen: Ich verstehe, was ich stricken soll und bekomme detaillierte Infos zum verwendeten Garn, Nadelstärken und sonstigem Material, außerdem gibt Susi noch Tipps wie z.B. das Garn für die Fransen vom Außenfaden zu verwenden.


Ganz vorn gibt es auch noch einen Grundlagen-Teil, in dem Dir erklärt wird, wie Du strickst und häkelst. Dazu gibt es Step-by-Step-Illustrationen, die das ganz gut illustrieren.


Mein Fazit: Sowas von gar nix für mich - aber vielleicht bist Du ein Fan?


Ganz ehrlich: Hätte ich Geld für das Buch ausgegeben, würde ich es zurückhaben wollen. Dieses Buch ist so überhaupt nix für mich! 

Die Social Media Tipps, die Susi gibt, finde ich für mich nicht sehr hilfreich.
Die Accounts und Protagonisten, die sie erwähnt und empfiehlt, sind aus meiner Sicht wenig "strickrelevant". 


Das Musical-Thema interessiert mich überhaupt nicht.

Die Anleitungen sind zum großen Teil überhaupt nicht mein Geschmack!

Aber: Das heißt ja nicht, dass das Buch Dir vielleicht nicht doch gut gefallen könnte? Du bist ein großer Fan von Susi Strickliesel auf Instagram? Dann brauchst Du dieses Buch wahrscheinlich!

Deine bevorzugte Social Media Platform ist Instagram und Facebook? Dann ist das Buch vielleicht etwas für Dich.

Du strickst am liebsten mit dicken Garnen und Nadelstärke 5 aufwärts?
Dann solltest Du mal einen Blick hinein werfen!


So, jetzt Du:
Auf welchen Social Media-Plattformen bist Du "strickig" unterwegs?
Kennst Du "Susi Strickliesel"?
Könnte das Buch etwas für Dich sein?

Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!



* = Affiliate-Link, führt zu Amazon.de
























3 Kommentare:

  1. Ich kannte die Dame bisher noch nicht, und ich denke mal, da hab ich nix verpaßt. Da geht es wohl nicht wirklich ums Stricken, sondern mehr darum, auf noch einen Trend aufzuspringen, um sich selbst besser als "Influencer" verkaufen zu können. (Wie war noch gleich der nette Witz neulich bei Facebook ... "Ich bin Influencer und Insta-Model" - "Macht nix, ich kann auch nix") Wenn ich dann so lese, daß die Dame sagt, alles unter Nadelstärke 5 wäre nix für sie, und sehe, daß sich die Anleitungen auf kraus rechte Loops beschränken, denke ich böse alte Frau natürlich sofort "Okay, für mehr hat's nicht gereicht". Denn mal ehrlich, die wahre Kunst des Strickens liegt nicht in schnell zusammengepfuschten Loops, sondern in filigranem Lace, im Stricken mit mehreren Farben, oder einfach im Zusammenspiel von Zu- und Abnahmen.

    Und Du hast völlig recht: jede "echte" Strickerin kennt Ravelry, zumindest als Quelle für Anleitungen. Nicht jeder nutzt die Gruppen oder generell alle Möglichkeiten von Rav (nein, ich stelle nicht meinen ganzen Stash ein, so alt kann ich gar nicht werden *grins*), viele schauen vielleicht auch nicht mal regelmäßig rein, aber ich behaupte einfach mal, jede, der es wirklich ums Stricken, ums Hobby, um die Handarbeit, um das Schaffen und kreativ sein geht und nicht um Selbstdarstellung und Werbung, kennt und nutzt Ravelry.

    Es gibt so viele wirklich talentierte Designer da draußen - und so eine stricktechnisch gesehen eher talentfreie Werbetusse kriegt ein ganzes Buch bezahlt, für das dann Bäume sterben müssen? Ja, ich bin bös, und ja, sowas macht mich etwas sauer.

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    1. Danke für Deinen ausführlichen Kommentar! Naja, so ganz von selbst ist sie ja sicher nicht an ihre 28.000 Follower gekommen- wer es mag, soll ruhig Baumstammstricken, manchmal ist das ja auch der Einstieg und es wird dann kleiner - ich habe zu Anfang meiner Strickkarriere auch noch lieber mit dickeren Nadeln gestrickt, von wegen "Instant (Hah! schon wieder Insta...irgendwas...) Gratification und so.

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    2. Du, ich gönne ihr die Follower von Herzen - jeder nach seiner Fasson und so. Mich nervt einfach dieses ganze sinnentleerte "Ich bin ja soooo cool"-Getue heutzutage - ich habe oft den Eindruck, es geht vielen nicht mehr darum, wirklich etwas zu lernen, sich selbst weiterzuentwickeln oder etwas einfach zu teilen, weil es andere vielleicht ebenso bereichern könnte wie einen selbst. Es muß immer gleich ein Buch oder Instagram oder Youtube-Kanal sein, es muß irgendwie Geld damit zu machen sein, man braucht Sponsoren, man muß dran verdienen können und sich mindestens selbständig machen können, sonst ist es nichts wert. Und dann kommen Leute mit wenig bis gar keinem Wissen und / oder Können, die auf irgendeinen Hype aufspringen, nur um sich profilieren zu können, und ausgerechnet denen folgen dann Tausende, statt einfach mal zu hinterfragen "Warum seh ich da immer wieder dieselben zwei Sachen, nur in anderen Farben? Warum ist da Stillstand, warum wird nie was Neues ausprobiert, warum ist alles so medienwirksam inszeniert, wo sind die Fehler und die mißglückten Versuche?" Klar hat ein schnell mit dicken Nadeln gestrickter Loop seine Lebensberechtigung, und für Einsteiger ist das sicher ein tolles Projekt. Es gibt aber eben noch so viel mehr da draußen, und es wäre einfach schade, wenn die Strickliesl-Followerinnen sich selber darum bringen würden, ihr ganzes Potential auszuschöpfen, weil sie denken, beim Fransenloop ist die Strickwelt zuende.

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