Freitag, 22. Februar 2019

"Strickviren" und Inspirationen beim Stricktreff: Anleitungen, Garne und Strickbücher

Am Wochenende war ich mal wieder beim Karlsruher Stricktreff >>. Seit ich nicht mehr in Karlsruhe arbeite, komme ich unter der Woche seltenst dazu, aber bei den einmal im Monat stattfindenden Samstagstreffen bin ich gerne dabei.

Und wie immer bin ich mit vielen neuen Ideen, Inspirationen und Plänen nach Hause gekommen. Du weißt schon, dass, was unter StrickerInnen als "Strickviren" bekannt ist: Diese Anleitung, die plötzlich alle stricken möchten. Dieses Garn, für das große Sammelbestellungen getätigt werden. Oder einfach nur eine bestimmte Art, die Ferse beim Socken zu stricken >>

Also habe ich mir gedacht, ich gucke mal, welche "Strickviren" ich mir im Laufe meiner Strickerkarriere schon so eingefangen habe und wie nachhaltig die waren...


Garne: Vogelwolle, Schottische-Noch-Vor-Dem-Brexit-Garne und filzendes Streichelgarn


Schottische Vor-Brexit-Importe: Jamieson's of Shetland auf der Kone


Der Garnvirus, der Mitte Februar 2019 durch den Karlsruher Stricktreff geistert, heißt "Jamieson of Shetland " >>  Das ist ein rustikales schottisches Garn, super zum Fair Isle -Stricken, etwa Sockenwollstärke. Britta hatte das gerade in Arbeit, sie hatte es direkt in Schottland auf der Kone bestellt >>

Die Farben sind einfach nur supertoll, so leicht in sich meliert - und es gibt gefühlt eine Million unterschiedliche Schattierungen. Wir Mitstrickerinnen haben ganz andächtig Brittas Maschenprobe gestreichelt und uns gegenseitig zugeredet, dass wir - bevor der Brexit womöglich schneller Realität wird, als uns lieb ist - noch schnell zuschlagen müssen weil - hey! Sonst müssen wir womöglich Zoll bezahlen!


Erste Garnvirus-Infektionen: Vogelwolle und Sariseide


Meine erste "Garnvirusinfektion" habe ich mir schon ganz in den Anfängen des Karlsruher Stricktreffs eingefangen: Bei einem der ersten Silvesterstricks >> - das war noch zu Zeiten, als an Wollmeise-Garn nur sehr schwer heranzukommen war - hatte eine Mitstrickerin einen Strang "Ruby Tuesday" in Twin dabei, den sie gerne verkaufen wollte - klar hab ich zugeschlagen!

Meine erste Wollmeise: Ruby Tuesday verarbeitet zu einem Mosaiktuch

Bis ich diesen Schatz dann auch verarbeitet habe (zu dem Mosaiktuch aus diesem Buch * >>), hat es dann auch "nur" noch knapp 10 Jahre oder so gedauert ... *hust*


Die gleiche Strickerin hatte auch einen Strang Sariseide * >> dabei. Das ist ein Garn, dass aus recycelten indischen Saris hergestellt wird - und im Strang sah es einfach nur wunderschön aus! Aber auch dieser Strang hat ziemlich lange gelagert, bis ich ihn dann ca. nach 8 Jahren zu einem Tuch verarbeitet >> habe.

So richtig toll sah die Sariseide verstrickt nicht aus,,,

So richtig zufrieden war ich allerdings nicht: Verstrickt gefiel mir das Garn gar nicht mehr so gut, die Farben waren nicht so brilliant wie im Strang. Dazu kam, dass das Garn seltsam muffig gerochen hat, wenn man es gewaschen hat... Also nicht wirklich ein Erfolg, würde ich sagen...


Kuschelweiches Filzgarn: Malabrigo Lace


Bei einem meiner ersten Zugsockings >> hatte die liebe Andrea auf dem Weg nach Backnang einen Featherweight Cardigan aus Malabrigo Lace auf den Nadeln. Während der ca. 2stündigen Fahrt haben wir immer wieder über das flauschweiche Gestrick gestreichelt und ich beschloß: Muss. Ich. Haben!

Nur gut, dass unser Ziel - die Wollstube Wollin >> dieses Garn führte, yeah!
Flugs habe ich also vor Ort 2 Stränge Malabrigo Lace * >> erstanden (und gestreichelt)... Dabei wußte ich eigentlich schon damals, dass mir Lacegarn eigentlich viel zu dünn ist und ich es nicht so gerne verstricke.

Trotzdem habe ich dann relativ zeitnah etwas daraus angeschlagen, nämlich einen Citron-Shawl * >>

Schön anzusehen, aber total verfilzt: Mein Citron
Das Gestrick war zwar immer noch kuschelig weich, aber das Garn hat schon beim Stricken gefilzt. Das Tuch hat mir dann auch nicht gefallen, nur Ribbeln ging nicht, weil total verfilzt *heul*

Was habe ich aus der Sache gelernt?
1. Lace-Garn ist mir zu dünn, mag ich nicht verstricken.
2. Sehr weiches Garn neigt tendenziell auch eher zum Pillen oder Verfilzen und kann nicht oder nur sehr schwer geribbelt werden.

Du siehst also: Die Garnviren, die ich mir bisher so eingefangen habe, waren bei mir nicht so erfolgreich - Anleitungen aber schon viel eher!


Anleitungen: Willow Cowl, Gibson Girl, Forest Moon-Socken



Anleitungs-Virus: Der Willow-Cowl


Mein erster Willow: Januar 2013
Ich glaube, es war wieder bei einem Silvesterstrick - da scheinen die Strickviren besonders agressiv zu sein - als die liebe Hanne70-Andrea einen Willow-Cowl auf den Nadeln hatte.

Fand ich interessant, denn diese Anleitung eignet sich besonders gut für 1 Strang handgefärbte Sockenwolle und von denen hatte ich jede Menge in meinem Stash.

Flugs habe ich also meinen ersten Willow >> angeschlagen und der hat mir sehr, sehr gut gefallen.

So gut, dass ich bis heute vier davon gestrickt habe >> Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es auch noch mehr werden. Eigentlich mag ich Cowls, die nur einmal um den Hals gehen und aus dünnerem Garn sind, nicht so sehr, der Willow-Cowl ist da die große Ausnahme.

Bis Februar 2019 habe ich 4 Willow-Cowls gestrickt


Für den Kopf: Gibson Girl Mütze



Im Oktober 2013 hat wieder jemand vom Karlsruher Stricktreff- ich glaube, es war wieder die Andrea (die mit dem Malabrigo-Garn von oben) einen Virus eingeschleppt: Die Mütze "Gibson Girl" >> - eine deutschsprachige Kaufanleitung von Birgit Freyer.

Meine Gibson Girl Mütze und der Tipsy Cowl


Ich habe dann gleich>>   zwei >> davon gestrickt, und weil ich schon mal dabei war, auch noch gleich einen passenden Cowl >>. Dazu musste ich noch nicht mal neues Garn kaufen, denn ich hatte noch Reste der Lana Grossa Cinque * >> von meinem Lanesplitter-Rock >>


Mal 'ne andere Ferse: The Forest Moon of Endor-Socken


Nicht nur die Ferse ist interessant: Socken "Forest Moon of Endor"

Bei einem Samstagsstrick irgendwand im Frühling 2016 war ich auf der Suche nach einer Sockenanleitung für meine "Zugsocken", die ich im TGV auf der Fahrt nach (wieder mal) Paris stricken konnte.

Meine Strickfreundin Moni Loonywooly schlug die kostenlose englische Anleitung "Forest Moon of Endor" >> vor, die nicht nur eine ungewöhnliche Fersenkonstruktion hat, sondern auch ein sehr schönes Lacemuster.

Ich weiß gar nicht, warum ich die seitdem nicht mehr gestrickt habe! Dieses Jahr ist die gleiche Messe wieder in Paris, da könnte ich doch - quasi zum Jubiläum- nochmal ein Paar davon stricken.... Doch, das ist eine gute Idee, das packe ich mal in die Strickplanung!


Virale Oberteile: Gute Freunde und Vitamine


Mein True Friend Pullover aus einem Bobbelgarn

Die Viren für den True Friend Pullover (englische Kaufanleitung auf Ravelry) >>
hat die liebe Bernadette beim Schwarzwaldstrick 2017 >> verstreut. Die Anleitung hatte ich damals zwar schon mal gesehen, aber ich fand sie nicht so interessant, dass sie auf meine "Will-ich-unbedingt-stricken"-Liste gewandert wäre.

Bernadette hatte ihre Version - einfarbig grau aus einem sehr kuschligen Alpaka-Garn, wenn ich mich recht erinnere - im Schwarzwald dabei, und alle Teilnehmerinnen haben ihn reihum anprobiert. Und obwohl da alle möglichen Körperformen dabei waren - von klein und rund zu groß und dünn und alles dazwischen - das Ding sah wirklich an jeder gut aus!

Also kam die Anleitung auf meinen Zettel, und als ich für meinen Baumwoll-Bobbel >> nach einer geeigneten Anleitung mit ungewöhnlicher Konstruktion suchte, fiel sie mir wieder in die Hände. Das Ergebnis siehst Du oben und ich bin damit sehr zufrieden! Ohne den Stricktreff wäre ich nie auf die Idee gekommen, diese Anleitung nachzustricken.


Meine Lieblingsanleitung Vitamin D wollte ich anfangs nicht stricken

Kaum zu glauben, aber war: Den Vitamin D >>, den ich mittlerweile 6x gestrickt >> habe, hatte ich auch erstmal nicht auf dem Zettel. Ich dachte, die zipfeligen Vorderteile würden mir nicht stehen und wären ingesamt zu fummelig.

Bei einem Stricktreff im Spätsommer 2013 habe ich dann Birgit-Schneeflockes Version mal anprobieren dürfen und stellte fest - hm, so schlecht ist der nicht. Um nicht zu sagen - der ist toll! Also habe ich gleich angeschlagen und meinen ersten Vitamin D >> im Wanderurlaub im Kleinwalsertal auf die Nadeln genommen.


Tja, der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt: Per Februar 2019 habe ich 6 Vitamine gestrickt und könnte mir durchaus vorstellen, dass es noch mehr werden -schließlich habe ich noch keinen in Grün... ;-)


Virulente Strickbücher: Einmal reingeblättert und schon am Haken



Oft werden zu Stricktreffen ja nicht nur Garne und Einzelanleitungen mitgebracht, sondern auch neu erworbene Strickbücher >> oder -zeitschriften >> - und auch da gibt es das ein oder andere, was ich dann auch unbedingt haben musste.

Im Laufe der Zeit habe ich mich dabei mit folgenden Strickbüchern "infiziert":

Shawls von Melanie Berg * >>

Barbara Walkers Treasuries of Knitting Patterns * >> (beim allerersten Silvesterstrick anno 2008)

Knitting in Plain English von Maggie Righetti * >>

Knitting in the Old Way von Priscilla Gibson -Robert * >>

Everyday Crochet von Doris Chan * >> (auch bei einem Silvesterstrick - 2009?)




Boutique Knits von Laura Irwin * >>

The Knitter's Book of Yarn von Clara Parks * >>

Beyond the Square Crochet Motifs von Edie Eckman * >>

Knitting Nature von Norah Gaughan * >>

200 bunte Strickmotive von Andrea Rangel * >> (Silvesterstrick again, 2017  Moni ist schuld!)






So, jetzt Du:
Welche Strick- und Häkelviren hast Du Dir schon so eingefangen?
Bei welchen Strick-Events war das genau?
Welche Virus lässt Dich total kalt?
Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!




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