Freitag, 9. November 2018

Strick- und Häkelzeitschriften auf Deutsch und Englisch - meine Top 5 und welche ich abonniert habe

Wenn Du hier regelmässig mitliest, ist Dir sicher schon aufgefallen, dass ich Strickbücher - egal ob auf Deutsch oder auf Englisch - sehr mag >>

Aber als jemand, der beruflich seit Jahren mit (Fach)Zeitschriften zu tun hat, interessieren mich natürlich auch Zeitschriften - guckstu hier >>

Unlängst habe ich mir die Vogue Knitting Fall 2018 >> gekauft. Das heißt, stimmt eigentlich nicht, ich habe mir die "Designer Knitting" * >> gekauft, wie die deutsche Übersetzung aus Titelschutzgründen in Europa heißt.

Und wie ich neulich bei Frau Nadelkunst im Podcast gehört und gesehen habe >>, ist das nicht nur eine Lizenzausgabe, in der einige ausgewählte Strickanleitungen veröffentlicht werden, sondern eine komplette Übersetzung, inkl. des redaktionellen Teils, den ich hier besonders schätze.

Aber "I degress", wie die große EZ immer sagt, ich schweife ab. Ich will Dir in diesem Post meine liebsten Strick- und Häkelzeitschriften vorstellen und dabei ist egal, ob die jetzt auf Deutsch oder auf Englisch sind.

Ich würde jetzt mal schätzen, dass die englischen in der Überzahl sind, denn bis vor ganz kurzem waren die deutlich besser für meinen Geschmack als die deutschen. Also, los gehts:

1. Interweave Knits, Knitscene, Interweave Crochet 


Ausschnitt aus meiner Ravelry-Library mit Interweave-Titeln



Als ich vor ca. 12 Jahren "ernsthaft" mit dem Stricken angefangen habe, kannte ich nur die klassischen Anleitungshefte wie Verena Stricken * >> oder Sabrina - alles, was heute der OZ-Verlag so anbietet * >>

Anleitungen fand ich uninteressant


Das hat mich aber nie wirklich interessiert, denn da waren ausschließlich Anleitungen drin, meist für Pullover oder Strickjacken, in Teilen gestrickt. Ich habe aber schon als Kindergartenkind keine Anleitungen gemocht- Malbücher fand ich total doof, weil einem da vorgegeben wurde, wo man malen durfte- bäh!
Ganz gruselig fand ich diesen auf Zeitungspapier gedruckten Anleitungsteil, den die Verena soweit ich weiß bis heute hat - brrrr! Da wird dann in gefühlt 3 Punkt Schrift (ok, das ist eher heute mit Ende 40 ein Problem...) in blassgrau auf grauem Grund irgendwas rudimentär erläutert - naja, die Anleitungen interessierten mich nicht.

Über die Strickblogs - ja, das war noch VOR Ravelry, guckst Du hier >> bin ich dann auf die Zeitschriften des amerikanischen Verlagshauses Interweave * >> gestoßen. Damals war der "Central Park Hoodie" >> sehr en vogue.


Mein Erweckungserlebnis: Der redaktionelle Teil bei den US-Zeitschriften


Beim Stöbern durch die Blogs erfuhr ich dann,  dass man diese amerikanischen Zeitschriften auch in Deutschland kaufen kann. Meine erste Interweave Knits war die Ausgabe Sommer 2005 >>, die habe ich in der Karlsruher Bahnhofsbuchhandlung gekauft, als wir ein Zugsocking nach Bingen gemacht haben - erinnert Ihr Euch noch, Frau Strickrenja, Catluzifer, Evelyns Breiwerk?

Das dürfte auch eine der wenigen Zeitschriften sein, aus der ich tatsächlich etwas Nachgestrickt habe, nämlich dieser kleine Teddybär >> Naja, das war noch vor Ravelry, aber Teile der Anleitung habe ich auch bei dem Püppchen links verwendet.

Denn wie schon erwähnt: Anleitungen interessierten mich nicht soooo, es ging mir eher um die Inspiration und um die Berichte aus dem Strickuniversum.

Ich habe die Berichte über amerikanische Garnhersteller, Designer und Veranstaltungen sehr gerne gelesen (das war VOR Ravelry, denkt dran!) und besonders mochte ich die Strickkolumne, die immer auf der letzten Seite der Interweave Knits war. Damals gab es Frau Tichiros Kolumne in der Verena noch nicht, und die Autorinnen waren immer wechselnd und berichteten aus ihrem verstrickten Leben.

Und die Buchrezensionen - hach! Das führte natürlich zu extrem vielen Folgeinvestitionen...

Phase 1: Bahnhofsbuchhandlung und Print-Abonnement bei Interweave


Anfangs habe ich die Zeitschriften in der Bahnhofsbuchhandlung gekauft, "Back Issues", also ältere Hefte, auch gerne bei Martinas Bastel- und Hobbykiste >>

Irgendwann habe ich dann aber bei vielen gelesen, dass sie die Zeitschrift direkt in den USA abonnieren würden und das klappe sehr gut. Also hab ich das auch probiert und muß sagen: Stimmt!

Von ca. 2008 bis ungefähr 2011 hatte ich die Interweave Knits im Abo, teilweise auch das Häkel-Pendant Interweave Crochet. Die Knitscene gab es damals nur 2x jährlich und noch nicht abonnierbar.

Phase 2: Einzelausgaben als PDF bei Interweave direkt gekauft


Irgendwann entdeckte ich, dass Interweave die Zeitschriften auch als ePaper in einer PDF-Version verkauft. Das war nicht nur noch mal etwas günstiger als die gedruckte Version, sondern häufig sogar schon VOR dem US-Erscheinungstermin verfügbar. Ich sparte mir also den Postweg und die Unwägbarkeit, ob mein Print-Exemplar unter Umständen in der Post verloren ginge... (das ist mir allerdings nie passiert).

Gut fand ich - und finde ich bis heute - dass das ePaper ein stinknormales PDF ist, das ich ganz oder teilweise auch ausdrucken kann. Die US-Ausgabe der Vogue Knitting gibt es auch als ePaper, aber nur über eine App, die keine sonderlich guten Bewertungen bekommt. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob die überhaupt für Android-Geräte verfügbar ist oder nur für iPad... Da lob ich mir doch ein "normales" PDF, da weiß ich wenigstens, das es funktioniert.

Seit 2011 kaufe ich die Interweave nur noch als PDF und auch nicht mehr im Abo. Meist gucke ich vorher bei Ravelry, ob Sachen drin sind, die mich interessieren. Wenn ja, ist ja schnell gekauft. Wenn nein, dann eben nicht - oder vielleicht später, wenn sich meine Interessen geändert haben und mir doch was interessant vorkommt.

Gen Ende meines Abos waren die Inhalte nämlich auch nicht mehr soooo spannend, deshalb kaufe ich jetzt nur noch selektiv. Die Einzelanleitungen sind übrigens auch meist separat auf Ravelry zu erwerben, wenn ich also nur eine bestimmte Anleitung will, kann ich die auch einzeln kaufen. Aber wie erwähnt - ich bin ja nicht wirklich an den Anleitungen interessiert, sondern am "Drumherum"


2. Vogue Knitting resp. Designer Knitting


Meine Ravelry-Library mit Vogue Knitting

Etwas später als Interweave habe ich auch Vogue Knitting * >> entdeckt, die es damals in Europa "offiziel" noch nicht gab und die deshalb auch noch nicht Designer Knitting heißen musste. Auch die Vogue-Knitting hatte ich kurz im Abo - ein oder zwei Jahre, glaube ich, direkt beim Verlag SoHo Publishing >>

Bis heute top: Technische Artikel z.B. von Meg Swansen


Sehr gut war - und ist bis heute - der "technische" Teil. Meg Swansen, die Tochter der großen Elizabeth Zimmermann * >> stellt da regelmässig unterschiedlichste Techniken vor. In der Ausgabe Fall 2018 sind das z.B. unterschiedliche Anschlagstechniken (also Strick-Anschläge, nix Kriminelles ;-))


Teils sehr avangardistisch: Die Anleitungen


Allerdings waren die Anleitungen dann doch meist zu "High Fashion" für meinen Geschmack - ja, ich weiß dass ich gesagt habe, die Anleitungen seien mir nicht wichtig, aber naja, so ein bissle was sollte vielleicht schon drin sein. Auf alle Fälle habe ich das Abo recht schnell wieder dran gegeben.

Leider nicht als PDF: Das Vogue Knitting ePaper


Zumindest nach meinem Kenntnisstand (korrigiere mich sehr gerne, wenn ich mich da irre!) gibt es kein reines Online-Abo, sondern nur ein kostenloses Add-On für Print-Abonnenten über eine App >>
Also nix für mich aus den oben erwähnten Gründen.

Seit September 2018 auch auf Deutsch: Designer Knitting


Wie oben schon erwähnt: Seit September 2018 gibt es die Designer Knitting" * >>  in 1:1 deutscher Übersetzung im Verlag bpa Media >>, der auch die "Simply Stricken"* >> und "Simply Häkeln"* >> herausgibt.

Und obwohl die Übersetzung hin und wieder etwas holpert, haben mich die beiden Hefte, die ich bisher habe, echt überzeugt: In der Designer Knitting 5/2018 ist eine große Designer-Story über Stephen West (da bin ich Fangirl, die möchte ich lesen) >> und in der Ausgabe 6/2018 ein ausführlicher Artikel über die deutschsprachige Strick- und Design-Szene, sehr lesenswert!

Ich überlege, ob ich abonniere, allerdings würde mir diese Entscheidung NOCH leichter fallen, wenn es ein e-Paper gäbe! Die Schriftgröße ist nämlich suboptimal, will sagen ziemlich mickrig, und der Kontrast von Schrift und Papier könnte auch besser sein!

Lieber bpa-Verlag, wenn Ihr das lest: Bitte überlegt doch mal, ob ein ePaper nicht interessant für Euch wäre!



3. The Knitter Deutsche Ausgabe


Mein Ravelry-"Regal" von The Knitter

The Knitter ist eine Lizenz aus Großbritannien, aber im Unterschied zur oben vorgestellten "Designer Knitting" werden hier nicht 1:1 alle Anleitungen übernommen, sondern ausgewählte Anleitungen aus älteren The Knitting-Ausgaben.

Ausgewählte Anleitungen, auf den deutschsprachigen Raum angepasster redaktioneller Teil


Das wird ergänzt mit Berichten über neue Garne, Strickevents und Designer aus dem deutschsprachigen Raum, was ich wiederum recht gelungen finde. Das wäre nämlich unter Umständen ein Kritikpunkt an der Designer Knitting - viele der vorgestellten Garne sind eher in den USA erhältlich. Allerdings ist das in Zeiten von Online-Shopping nicht mehr wirklich so ein Riesenargument, finde ich.

The Knitter Deutsche Ausgabe erscheint im gleichen Verlag wie die Verena, nämlich beim OZ Verlag >> Die Art, wie die Anleitungen hier geschrieben sind, gefällt mir sehr, denn die Anleitung ist nicht in so einem "Zeitungsteil" mittendrin, sondern direkt bei den Modelfotos. Gut finde ich auch, dass immer angegeben wird, wie man die - teilweise eher in UK verfügbaren- Garne durch andere ersetzen kann.

Epaper verfügbar über United Kiosk


Sehr positiv für mich: The Knitter Deutsch gibt es über United Kiosk auch als e-Paper >> Allerdings ist hier die Typografie nicht so "fitzelig" wie bei Designer Knitting, so daß ich es hier eher genieße, am "richtigen" Kiosk in das Heft "hereinzublättern" und es dann nur dann zu kaufen, wenn Interessantes drin ist.



4. Pom Pom Quarterly


PomPom Quarterly habe ich nur als ePaper

Die "PomPom" habe ich auch über die oben schon erwähnte Frau Nadelkunst entdeckt, die die gedruckte Variante in die Kamera gehalten hat. Ich würde diese Publikation nicht unbedingt als "Zeitschrift" bezeichnen, denn sie ist gebunden wie ein Taschenbuch und vom Format her etwas größer als A5 - glaube ich. 

pompom Quarterly kaufe ich als PDF auf Ravelry


Glaube ich deshalb, weil ich diese Publikation ausschließlich als e-Paper kaufe, respektive als PDF auf Ravelry >>. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass ich dann sowohl ein Gesamt-PDF habe als auch alle Anleitungen nochmal als Einzel-PDF. So kann ich, wenn ich z.B. nur das Titelmodel nacharbeiten möchte, auch nur das Einzel-PDF mit der Anleitung auf mein "Mobile Device" packen und unterwegs verwenden.


PDF Ausgabe günstiger als gedruckt


Ach ja, günstiger als gedruckt ist sie als PDF außerdem. Meist sinkt der Preis für ältere Ausgaben etwas - die beiden aktuellen kosten derzeit ca. 14 britische Pfund, die älteren ca. 12 als PDF.

Zusätzlich zu Strickanleitungen gibt es auch bei der pompom "Zusatzinfos" wie Interviews mit Designern, Vorstellung von neuen Garnen, Kochrezepte....

Jedes Heft hat ein bestimmtes Thema, von dem die Anleitungen inspiriert sind, z.B. war das im Heft oben ganz rechts "ungefärbte Garne".

Wenn Du eher ein Fan der gedruckten Ausgabe bist, bekommst Du die z.B. bei Mylys in Hamburg (auch zugeschickt über den Online-Shop) >>


5. Making Stories, Laine und andere "besondere" Magazine



Hier habe ich schon einmal über "besondere" Strickmagazine berichtet >>, die ich noch nicht selber kenne, die mich aber sehr interessieren würden! 

Besitzt Du eine dieser Publikationen? Lohnt sich aus Deiner Sicht der oft recht hohe Preis? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

Making Stories


Hab ich noch nicht gekauft, will ich aber bald mal testen


Diese Publikation wird auch in dem oben erwähnten Artikel über die deutschsprachige Strickszene in der Designer Knitting 6 erwähnt. 

Es gibt sie zum großen Teil sowohl als gedruckte Version , z.B. hier bei Frau Maschenfein in Berlin , auch über den Online-Shop >> oder auch als PDF über Ravelry >> - super! 

Das Socks-Heft gibt es aber wohl exklusiv digital über Ravelry.

Hast Du eines dieser Making Stories - Hefte? 

Welches? Welches würdest Du mir empfehlen?



Laine Magazine


Leider nur Print, aber auch sehr schön: Laine aus Norwegen

Auch dieses Heft habe ich selber noch nicht in Händen gehalten, nur schon bei diversen Strick-Youtubern gesehen: Es kommt wohl aus Norwegen, ist aber in englischer Sprache und ist ausschließlich als gedruckte Version erhältlich >>
z.B. bei Schafsinn >>


Field Guides von Mason Dixon Knitting


Thematische Studien in den Field Guides

Die Autorinnen der Field Guides >> sind Ann Shayne und Kay Gardiner, die auch die von mir so geliebten "Mason-Dixon-Knitting"-Bücher * >> geschrieben haben. 

Die Field-Guides gibt es auch als Ravelry-PDF für derzeit um die 10 Euroenen und sie beschäftigen sich immer mit einem bestimmten Thema - im Augenblick z.B. mit Stricken für Weihnachten >>


So, jetzt Du: Welches sind Deine liebsten Strickzeitschriften?
Welche hast Du abonniert? Welche kaufst Du regelmässig?
Welche Publikation habe ich vergessen?
Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!



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