Freitag, 17. August 2018

Strickanleitungen für Socken, Mützen, Tücher: Meine 3 Standardrezepte

Ja, ich probiere gerne mal was Neues aus. Und manchmal bleibe ich dann auch dabei. Ich habe z.B. lange noch Socken auf dem Nadelspiel gestrickt, >> obwohl ich alle anderen Kleinteile schon per Magic Loop gestrickt habe. Irgendwann habe ich dann auch mal die Socken auf die Rundnadel gepackt und bin dabei geblieben >>

Aber wenn ich ganz ehrlich bin: Ich hab schon so meine Strick- und Häkelgewohnheiten und "Standards", auf die ich immer gerne wieder zurückkomme. Welche das sind und warum sie mir so lieb geworden sind, erfährst Du in diesem Post.


1. Socken stricken - Top Down Stinos mit Herzchenferse




Wie ich meine Socken stricke habe ich hier ja schon einmal ausführlich erzählt >>. Diese Anleitung kann ich auswendig, da muss ich nicht nachgucken, wie nochmal die verkürzten Reihen gestrickt wurden oder wie die Wende bei der Ferse funktioniert. Da kann ich einfach ohne viel Denken vor mich hinstricken und die Gedanken wandern lassen und das entspannt ungemein.

Warum stricke ich Socken Top Down?


Weil ich damit gut klarkomme und weil ich noch keine lockere Abkettmethode gefunden habe, die sich oben nicht "rüscht". Ich schlage meistens durch einfaches Aufschlingen an, da ist der Cast-On locker genug.

Außerdem habe ich immer Schwierigkeiten, die Länge des Fußes abzuschätzen und zu entscheiden, wann ich mit den Spickelzunahmen anfange. Bei Top-Down kann ich das im Schlaf.


Warum stricke ich ein Bündchen mit 2 links, 2 rechts und dann den Schaft und den Rest der Socke glatt rechts?


Ich bilde mir ein, dass 2 rechts, 2 links elastischer ist als andere Bündchenvariationen. Und außerdem kann ich das stricken, ohne hinzugucken. Verschränkte Maschen im Bündchen finde ich zwar hübsch, aber erstens muss ich dazu hingucken und zweitens habe ich da öfters mal "Gässchen", wo die Nadel wechselt - also bleibe ich bei 2 rechts, 2 links.

Auch für das glatt rechte Aussehen der restlichen Socke gibt es einen einfachen Grund: Ich kann das stricken, ohne hinzugucken, immer nur geradeaus resp. in die Runde und gut ist. Das entspannt und lässt Raum, die Gedanken wandern zu lassen (von wegen "Stricken ist das neue Yoga" und so).

Das ist wohl auch ein Grund, warum ich so gerne selbstmusterndes >> Sockengarn verstricke >> - da sieht die fertige Socke trotzdem noch ganz spannend aus und die Farbwechsel bieten zusätzlich Motivation, "noch mal eben bis zum roten Streifen (oder so)" weiterzustricken.

Ein weiteres Argument ist auch, dass mich Musterungen vor allem auf dem Fuß stören: Ich finde, das kann schon mal drücken, selbst wenn es nur ein Mustersatz oder so ist, glatt rechte Socken finde ich da bequemer.


Warum stricke ich eine Herzchenferse und eine Bandspitze?


Auch das ist weitestgehend Faulheit: Meine Version der Herzchenferse kann ich schlicht auswendig >>, außerdem habe ich einen eher hohen Spann und Schrägnahtfersen wie Bumerang oder Fish Lips Kiss Heel können da schon mal etwas "spack" sitzen.

Passformprobleme bei der Spitze hatte ich aber noch nie, da gefällt mir die Bandspitze, bei der jeweils an den Seiten abgenommen wird, wodurch das typische "Band" entsteht, einfach optisch besser als die Sternchenspitze oder gar eine nachträglich eingestrickte Spitze oder eine mit verkürzten Reihen. Wobei ich letztere durchaus noch mal ausprobieren könnte.


2. Mützen: Top-Down, wenig Muster, Nadelstärke 3-5


Mützen stricke ich nicht so oft wie Socken, dabei sind die ja eigentlich viel "dankbarer", weil frau da nur eine davon benötigt und nicht immer ein Paar.
WENN ich da aber mal eine stricke, habe ich durchaus auch eine Lieblings-Anleitung, die ich immer wieder in Varianten verwende, nämlich die "Lifestyle Top Down Hat, No Swatch needed" von Charissa Martin Cairn (kostenlose englische Anleitung auf Ravelry >>



Warum stricke ich jetzt Mützen von oben und nicht vom Bündchen wie Socken?


Ja, ich gebe zu, auch bei Mützen habe ich das Problem der "Rüschen" beim elastischen Abketten noch nicht vollständig gelöst - aber da ich da meistens dickeres Garn verwende, finde ich, dass das nicht so auffällt.

Wichtiger ist, dass ich es meistens schaffe, den Anschlag zu verdrehen, wenn ich mehr als 70 Maschen zur Runde schließe. Ich stricke meistens erstmal ein Stückchen in Reihen, bevor ich in Runden weitermache, dann muß ich eben den Anfang mit dem Anschlagsfaden zusammennähen. Das bekomme ich aber meist nicht sooo sauber hin.

Was aber das Hauptargument ist: Ich finde, Mützen müssen ein bissle Minderweite haben, damit sie richtig sitzen. Sie sollten also nicht zu weit und nicht zu eng sein und das finde ich einfach leichter abzuschätzen, wenn ich die Mütze aufprobieren kann und sehe, ob sie zu locker oder zu weit oder genau richtig ist. Das geht aus meiner Sicht leichter, wenn ich von oben anfange.


Warum stricke ich Mützen gerne aus eher dickerem Garn?


Weil ich finde, dass alles unterhalb von Nadelstärke 3 (also Garn mit einer Lauflänge ab ca. 100 m auf 50 g) zu dünn ist und den Wind durchlässt. Wenn ich eine Mütze trage, mach ich das, weil es mir am Kopf kalt ist. Und da wärmt mich eine Mütze aus Sockenwollstärke einfach nicht genug.

Es gibt natürlich Argumente für dünneres Garn, wenn frau diese z.B. unter dem Fahrrad- oder Motorradhelm tragen möchte und sie sonst zu dick wäre. Ich trage unter meinem Fahrradhelm aber ein Stirnband und komme damit gut klar. Weitere Infos zu meiner selbstgestrickten Fahrradausrüstung findest Du hier >>



Da ich aber Sockengarn sehr gern mag und auch einen großen Stash davon habe >>, vestricke ich es für Mützen gerne einfach doppelt, so wie bei der Mütze oben zum Beispiel.


3. Tücher: Gerne aus Sockengarnstärke, eher groß, dreieckig, halbrund oder 5eckig, Nadelstärke 3,5


Ja, wie alle Strickerinnen meiner Generation habe ich diverse kleine dreieckige Tücher gestrickten, so a la Baktus >> oder Hitchhiker >>

Aber ich trage sie nicht wirklich gern: Die Dinger sind mir zu lang, da habe ich Probleme, die so zu drapieren, dass sie mir an mir gefallen.

Die Enden baumeln immer im Weg rum und tunken in meinen Kaffee (oder Glühwein oder Tee...) und weil die Tüchles nicht sehr tief sind, zieht es mir dann doch immer irgendwo rein, wenn ich sie im Winter wirklich zum Wärmen trage.


Warum verwende ich gerne Sockengarn(stärke?


Na, ganz einfach: Weil ich das gern mag und viel davon habe! Ich bin auch unempfindlich und finde nicht, dass das kratzt. Und Sockengarn gibt es von vielen Handfärberinnen in ganz vielen unterschiedlichen Farben. Außerdem ist das "Standardgemisch" zu 75% aus Wolle und wärmt sehr gut, auch wenn es eher dünn verstrickt ist. Und da ich ja größere Tücher bevorzuge, drapiere ich meistens mehr als eine Lage um den Hals, das wärmt ja dann auch doppelt.


Warum große Dreiecke und keine Rechtecke?




Große Dreiecke sind für mich am vielseitigsten einsetzbar: "Groß" heißt dabei für mich mindestens 140 breit an der langen Seite, idealerweise 170-180 cm. Ich bin 168 cm groß und habe mal irgendwo gelesen, dass damit meine "Armspannweite", also der Abstand zwischen meinen Fingerspitzen, wenn ich die Arme waagerecht ausstrecke, in etwa genauso groß sein dürfte. Damit ist diese Tuchgröße für mich ideal.

So ein großes (idealerweise rechtwinkliges) Dreieck kann ich dann als Schal tragen, aber auch mal als Deckenersatz verwenden, wenn die Klimaanlage im TGV zieht oder das Hotelzimmer etwas kalt ist. Außerdem finde ich das "Drapieren" damit am einfachsten. Große Halbrunde oder 5 eckige Tücher wie der "Daybreak" von Stephen West >> gehen auch gut.

Bei rechteckigen Schals und Tüchern hab ich immer das Problem, dass ich nicht recht weiß, wie ich sie drapieren soll. Die Enden baumeln mir im Weg rum, es zieht rein und außerdem ist es laaaaangweilig, so ein langes Rechteck zu stricken.

Ja, ich könnte das längs anschlagen. Dann müsste ich aber elfunddrölfzigtausend Maschen anschlagen, und das mag ich auch nicht. Noch ein Vorteil von Dreiecken: Die kann ich an der oberen Kante mit ein paar Maschen anfangen und dann einfach immer ein bissle zunehmen.


Warum so "dicke" Nadeln für Sockengarnstärke?



Ich stricke Tücher aus Sockengarn gerne mit Nadelstärke 3,5-4,5, weil ich finde, dass Tücher durchaus etwas "luftig" sein dürfen und dann auch besser fallen. Weil sie ja meist eher größer sind, liegen dann mehrere Lagen Stoff am Hals übereinander, die einzelne Lage darf dann von mir aus ruhig etwas dünner sein.


Welches sind meine Lieblingsstrickbücher für Socken, Mützen und Tücher?


Zum Thema "Strickbücher" habe ich mich hier im Blog ja schon des Öfteren ausgelassen - guckstu hier >> Hier jetzt nur noch ein paar Bücher, die ich immer wieder mal zu Rate ziehe:

Bücher mit Anleitungen für Tücher & Schals


"Tücher stricken" von Marisa Nöldeke * >>
"Free Spirit Shawls" von Lisa Shroyer * >>
"Stricken To Go: Tücher schnell gestrickt * >>
"Sockyarn Shawls" von Jen Lucas * >>
"Sockyarn Shawls 2" von Jen Lucas * >>





Bücher mit Anleitungen für Mützen & Stirnbänder


Weekend Hats von Cecily Glowik Macdonald * >>
Kopfsache: Mützen Stricken * >>
Die 100 schönsten Mützen und Schals * >>
Heiße Nadel von Joelle Hoverson * >> (da gibt es die "Kim's Hat >>", eine tolle Standardanleitung, und noch viele andere tolle Anleitungen außer Mützen).
Vogue Knitting: The Ultimate Hat Book * >>







Bücher mit Anleitungen für Socken

The Knitter's Book of Socks von Clara Parker * >>
Socken aus aller Welt * >>
Das Ultimative Sockenstrickbuch von Nadja Brandt * >>
Der geniale Sockenworkshop von Stephanie van der Linden * >>
Sock Club von Charlene Schurch * >>






So, jetzt bin ich gespannt auf Deine Vorlieben: Strickst Du Deine Socken ToeUp oder Top Down? Welche Ferse, welche Spitze? Magst Du eher große oder eher kleine Tücher und Schals? Rechtecke oder Dreiecke? Mützen eher dick oder eher dünn? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!


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