Mittwoch, 13. März 2024

Rezension: Zur See von Dörte Hansen

Ich habe bisher nur Gutes über dieses Buch gehört, aber da kann die Erwartung ja auch manchmal zu hoch sein. In diesem Fall war sie es nicht - Dörte Hansens drittes Buch ist mein erstes Highlight in 2024!

Bibliographische Daten:

Zur See von Dörte Hansen * >>

Penguin Verlag;  gebundene Ausgabe, 256 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3328602224


Klappentext:

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.


Über Dörte Hansen:

Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, arbeitete nach ihrem Studium der Linguistik als NDR-Redakteurin und Autorin für Hörfunk und Print. Ihr Debüt „Altes Land” wurde 2015 zum „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels” und zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr zweiter Roman „Mittagsstunde” erschien 2018, wurde wieder zum SPIEGEL-Jahresbestseller und mit dem Rheingau Literatur Preis sowie dem Grimmelshausen Literaturpreis ausgezeichnet. 2022 erschien ihr dritter Roman „Zur See”. Dörte Hansen, die mit ihrer Familie in Nordfriesland lebt, ist Mainzer Stadtschreiberin 2022.


Und, wie hat es mir gefallen?

Wow - was für ein Buch! Ich habe es aus der Onleihe ausgeliehen, überlege aber ernsthaft, es mir noch selbst anzuschaffen, weil ich permanent das Bedürfnis hatte, mir besonders schöne Stellen zu markieren - die Sprache ist klasse! 

Die Geschichte ist eher ruhig erzählt, es gibt auch nicht wirklich einen Spannungsbogen, sondern die Ereignisse rund um die Familie Sander - Vater, Mutter und drei erwachsene Kinder - wird eher emotionslos erzählt. Ganz am Ende gibt es dann noch ein dramatisches Ereignis, von dem ich nicht so recht weiß, ob ich das jetzt so dringend gebraucht hätte - das hätte sie wegen mir gern weglassen können.

Insgesamt ist das Buch aber sprachlich ganz toll - es geht um das Leben auf einer Nordseeinsel, den Tourismus, ein bissle um die Umwelt und den Klimawandel - hach! 

Ich war als Kind mal an der Nordsee und seitdem nicht mehr, wenn Du also ein großer Nordseefan bist, hast Du sicher noch mehr davon. 

Ich vergebe 5 Sterne und überlege ernsthaft, mir das Buch selbst noch anzuschaffen - vielleicht sogar als Hardcover...

So, jetzt Du: Welches war Dein letztes Lesehighlight? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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