Auch dieses Buch war eine Empfehlung aus dem Eat-Read-Sleep-Podcast, eine Nacherzählung von Huckleberry Finn aus der Sicht des Sklaven Jim. Hat mich sehr beeindruckt - idealerweise sollte man das im englischen Original lesen, aber obwohl mein Englisch gut ist, hätte ich mir das mit dem ganzen Slang nicht zugetraut - die nicht übersetzten Songs usw. fand ich schon schwierig genug.
Bibliographische Daten:
James von Percival Everett * >>
Carl Hanser Verlag, gebundene Ausgabe, 336 Seiten
ISBN-10 : 3446279482
Klappentext:
"Huckleberry Finn" wird zum Roman der Freiheit – in "James" erfindet Percival Everett den Klassiker der amerikanischen Literatur neu. National Book Award 2024
Jim spielt den Dummen. Es wäre zu gefährlich, wenn die Weißen wüssten, wie intelligent und gebildet er ist. Als man ihn nach New Orleans verkaufen will, flieht er mit Huck gen Norden in die Freiheit. Auf dem Mississippi jagt ein Abenteuer das nächste: Stürme, Überschwemmungen, Begegnungen mit Betrügern und Blackface-Sängern. Immer wieder muss Jim mit seiner schwarzen Identität jonglieren, um sich und seinen jugendlichen Freund zu retten. Percival Everetts „James“ ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.
Über Percival Everett:
Percival Everett ist ein angesehener Professor für Englisch an der USC. Zu seinen jüngsten Büchern gehören Dr. No (Finalist für den NBCC Award for Fiction und Gewinner des PEN/Jean Stein Book Award), The Trees (Finalist für den Booker Prize und den PEN/Faulkner Award for Fiction), Telephone (Finalist für den Pulitzer Prize), So Much Blue, Erasure und I Am Not Sidney Poitier. Er wurde mit dem NBCC Ivan Sandrof Life Achievement Award und dem Windham Campbell Prize der Universität Yale ausgezeichnet. American Fiction, der Spielfilm, der auf seinem Roman Erasure basiert, wurde 2023 veröffentlicht. Er lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Danzy Senna, und den gemeinsamen Kindern in Los Angeles.
Und, wie hat es mir gefallen?
Wow. War echt toll, und obwohl es - beim dem Thema nicht verwunderlich - teilweise sehr grausame Szenen gibt, fand ich es doch gut lesbar, teilweise sogar mit einem Augenzwinkern. Auch alle Fälle hat es mich sehr zum Nachdenken gebracht über Rassismus, Vorurteile und Unterdrückung und darüber, in was für eine priviligierten Situation ich mich doch befinde.
Ich finde übrigens nicht, dass man die Huckleberry Finn-Geschichten kennen muss, um das Buch zu verstehen, denn die Figur des Sklaven Jim bei Huckleberry Finn ist für mich nur der "Aufhänger", ich denke schon, dass man die Geschichte lesen kann, ohne Huckleberry Finn zu kennen.
Es gibt dem Buch aber natürlich eine zusätzliche Blickrichtung, wenn man die Huck Finn-Geschichte kennt und sieht, wie anders die Geschichte aus Jims Sicht zu erzählen wäre. Huck ist aber nicht die ganze Zeit dabei, die beiden werden etwa nach einem Drittel des Buches getrennt und finden dann erst gegen Ende wieder zusammen. Es gibt da dann auch ein "Geheimnis", das gelüftet wird - das hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht.
Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gefallen, ich vergebe gute 4 von 5 Sternen.
So, jetzt Du: Hast Du schon mal so eine Neuerzählung gelesen? Welche?
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