Mittwoch, 22. Februar 2023

Rezension: Ein Garten über der Elbe von Marion Lagoda

Ich bin ja schon letztes Jahr mit den Empfehlungen von Gabi Siefke >> sehr gut gefahren, also habe ich mir dieses Buch, das auf ihren Jahreshighlights auftauchte, gleich mal geschnappt, als es bei meiner Onleihe verfügbar war - und zack -das erste 5-Sterne-Buch für 2023!

Bibliographische Daten:


Ein Garten über der Elbe von Marion Lagoda * >>

C.Bertelsmann Verlag; gebundene Ausgabe, 384 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 357010401X


Klappentext:

Hamburg, 1913: Als Hedda ihre Stelle als Obergärtnerin bei der jüdischen Bankiersfamilie Clarenburg antritt, hat sie es nicht leicht. Auf dem parkähnlichen Anwesen oberhalb der Elbe ist sie die erste Frau auf diesem Posten und wird von den ausschließlich männlichen Kollegen entsprechend kritisch beäugt. Auch körperlich wird ihr viel abverlangt, denn das Anwesen über der Elbe ist riesig, und der Erste Weltkrieg fordert ihr gärtnerisches Können noch einmal besonders heraus. Trotzdem gelingt es Hedda, hier ihren gärtnerischen Traum zu verwirklichen – bis hin zum Amphitheater im römischen Stil, das zum Mittelpunkt prachtvoller Feste und Theateraufführungen wird. Doch als sich in den 1930er Jahren die Zeiten verdüstern, geraten sowohl Hedda, die jüdische Vorfahren hat, als auch die Familie Clarenburg immer mehr in Bedrängnis.
Kenntnisreich, lebendig und mit faszinierenden Pflanzenbeschreibungen erzählt Marion Lagoda das Leben der Frau nach, deren wahrer Name Else Hoffa lautete und die als Obergärtnerin der Familie Warburg den berühmten Römischen Garten in Hamburg-Blankenese anlegte.


Über Marion Lagoda:

Die Autorin Marion Lagoda schreibt seit vielen Jahren als freie Gartenjournalistin für Magazine und Buchverlage. Nach ihrem Studium der Kunstgeschichte arbeitete sie zunächst als Redakteurin bei der Rheinischen Post in Düsseldorf. Ihre ersten Reportagen über Pflanzen und Gärten schrieb sie für die Frankfurter Rundschau. Später war sie Kolumnistin der Zeitschrift Flora Garten. Heute lebt die Mutter zweier erwachsener Kinder mit ihrem Mann in Hamburg, wo sie als Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch ihren selbst angelegten Stadtgarten pflegt.


Und, wie hat es mir gefallen?

Das hat mir wirklich sehr gut gefallen! Ja, es ist ein historischer Roman, aber auch wieder nicht. Man merkt, dass die Autorin bisher eher Gartensachbücher geschrieben hat, einige der Pflanzen im Garten werden sehr detailliert vorgestellt - ich musste jetzt erstmal die Zimtrose googeln ,-) Fand ich aber nicht störend und wäre ideal für Leute, die gerne Garteln. Und Hamburg-Fans kommen auch auf ihre Kosten, allerdings spielt das ganze Buch ausschliesslich im Garten und auf dem Gelände des Anwesens, andere Schauplätze kommen nicht vor.

Die Figuren basieren auf realen Figuren, Hedda hieß "in echt" Elsa und war Gärtnerin bei der Familie Warburg in Hamburg, auch die "Römischen Gärten" existieren tatsächlich. Auch andere Figuren, z.B. Benjamin Michaelis basieren auf realen Figuren (Wilfrid Israel), wie im Nachwort ausführlich erläutert.

Ich mochte Hedda und auch die anderen Figuren sehr gern, weil sie ein bissle "eckig" ist, nicht so eindimensional toll, wie das oft bei historischen Romanen der Fall ist. Es gibt einiges an Reibungen zwischen den Figuren, das ist für mich aber immer stimmig und muss auch nicht zwingend in Friede, Freude, Eierkuchen aufgelöst werden.

Sehr "echt" fühlte sich auch die Stimmung von 1913 bis 1938 ein, ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie sich das politische Klima in Deutschland zu dieser Zeit entwickelt hat.

Ich denke, da kann ich guten Gewissens 5 Sterne vergeben und habe damit mein erstes Highlight für 2023! Mal sehen, ob es noch mehr (fiktionale) Bücher der Autorin gibt, die ich entdecken kann.

Bücherbingo-Round-up:

Das Buch bekommt ein Kreuzchen für "realer Hintergrund" und auch eines für "Cover zum Verlieben" - ich interpretiere das jetzt mal so, dass ich dieses Cover wirklich sehr, sehr schön finde - so schön, dass ich mir fast überlege, ob ich mir nicht das gedruckte Buch zulegen sollte.




So, jetzt Du:
Hast Du dieses Jahr schon ein 5-Sterne-Buch gelesen oder gehört? Wenn ja, welches war das?
Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!


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