Ich bin ja ein sehr großer Fan von Büchern übers Stricken, die nicht notwendigerweise Anleitungen enthalten. Also war ich sehr gespannt auf dieses Buch. Der e-Book-Download wurde mir vom Verlag kostenlos zur Rezension zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!
Bibliographische Daten:
Die Macht der Maschen von Loretta Napoleoni*>>
Penguin Verlag, gebundene Ausgabe, 240 Seiten
ISBN-10 : 3328601414
Klappentext:
Loretta Napoleoni beschwört das Stricken als wertvolles Band zwischen Menschen: So wie sie selbst das Stricken als Kind von ihrer Großmutter gelernt und dabei viel von ihr über das Leben und die Welt erfahren hat, hat Napoleoni es an ihre Patentochter weitergegeben. In ihrem sehr persönlichen Buch beschreibt sie nicht nur, wie Stricken Menschen und Generationen einander näher bringt, sondern auch wie es der Seele Trost spendet und mitunter sogar therapeutische Wirkung entfaltet. Sie erzählt Geschichte und Geschichten, in denen das Stricken eine Rolle spielt, und schildert vielfältige kulturelle Traditionen, die sich mit dem Stricken verbinden. Durchgehend farbig illustriert und um 10 originelle Strickanleitungen ergänzt, ist Napoleonis Liebeserklärung an das Stricken das ideale Geschenk für alle, die leidenschaftlich gerne zu Nadeln und Wolle greifen.
Über Loretta Napoleoni:
Loretta Napoleoni, geboren 1955, ist Ökonomin, politische Analystin, Journalistin, Buchautorin – und eine passionierte Strickerin. Bekannt wurde die Terrorismusexpertin vor allem durch ihre Untersuchung der ökonomischen Grundlagen des internationalen Terrorismus. Ihre Bücher wurden in 21 Sprachen übersetzt. Sie lebt in London und Rom.
Und, wie hat es mir gefallen?
Tja - was soll ich sagen? Ehrlich gesagt bin ich ein bissle enttäuscht. Man merkt Frau Napoleoni die Wirtschaftsexpertin durchaus an, es geht weniger um das Vergnügen am Stricken als vielmehr um dessen wirtschaftliche und auch politische Bedeutung im Wandel der Zeiten.
Das ist durchaus interessant - wie z.B. die AmerikanerInnen ihre eigene Wolle spannen und verarbeiteten, um von der britischen Kolonialmacht unabhängiger zu werden. Wie vor allem im Ersten Weltkrieg alle, die konnten, warme Kleidung für die Soldaten an der Front strickten. Wie Madame Defarge während der Französischen Revolution strickte, als die Köpfe fielen. Was Feminismus mit Handarbeiten zu tun hat - das Kapitel fand ich allerdings interessant, überschrieben ist es mit "Feminismus und Handarbeiten - eine Hassliebe".
Auch das Kapitel "Stricken verbindet", in dem es z.B. um die amerikanischen Siedlerfrauen geht, die strickten, nicht nur, um ihre Familie zu kleiden, sondern auch, um sich ein paar Dollar dazuzuverdienen, war spannend, oder auch das über die Bedeutung von Handarbeiten für die indigene Bevölkerung Kanadas.
Aber irgendwie bin ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht so recht warm geworden - sie war mir irgendwie zu nörgelnd-jammerig und die Strickanalogien zu ihrer gescheiterten Ehe sind mir schon ziemlich bald auf die Nerven gegangen.
Tja, und die Strickanleitungen im Anhang? Nee, die hätten sie sich wirklich komplett sparen können
Insgesamt vergebe ich 3 von 5 Sternen - vielleicht kommst Du mit dem Schreibstil der Autorin ja besser klar als ich, wirf auf alle Fälle mal einen Blick herein!
So, jetzt Du: Welche solcher "Strickbücher ohne Anleitungen" hast Du gelesen und kannst sie mir empfehlen? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!
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Hallo Domic, ich hätte jetzt "Zwei Rechts, Zwei Links" empfohlen, aber das hattest du irgendwo im Blog schon mal erwähnt.
AntwortenLöschenInhaltlich scheinen die beiden Bücher sich teilweise zu überschneiden, wobei bei Ebba Drolshagen der Fokus auf (West-) Europa liegt. Interessant, dass hier auch die USA und Kanada eine Rolle spielen.
Deinen Blog lese ich schon länger als "stille Mitleserin", und kann dir ja bei dieser Gelegenheit mal sagen, dass es immer wieder Spaß macht, zu lesen, was du alles so strickst und liest. :)
LG, Christine