Mittwoch, 10. Februar 2021

Rezension: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert von Joel Dicker

 Nachdem mir schon die Baltimores so gut gefallen hatte, wollte ich unbedingt auch noch Dickers erstes Buch lesen - auch das hat mir sehr gut gefallen. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welches Buch besser ist - sie sind schon recht unterschiedlich, auch wenn es in beiden sehr spannend ist und ein Geheimnis Schritt für Schritt enthüllt wird. Ich glaube aber fast, Harry Quebert hat mir einen Tick besser gefallen...


Bibliographische Daten:
Spieldauer: 20 Stunden und 22 Minuten
Sprecher: Torben Kessler
Verlag HörbucHHamburg HHV GmbH, ungekürzte Ausgabe
ASIN B00EHMVEQG


Klappentext: 


Ein Skandal erschüttert das friedliche Städtchen Aurora an der amerikanischen Ostküste: 33 Jahre nachdem die zauberhafte Nola dort spurlos verschwand, taucht sie wieder auf. Als Skelett im Garten ihres einstigen Geliebten, des hochangesehenen Schriftstellers Harry Quebert. Als er verhaftet wird, ist der Einzige, der noch zu ihm hält, sein ehemaliger Schüler und Freund Marcus Goldman, inzwischen selbst ein erfolgreicher Autor. Überzeugt von der Unschuld seines Mentors - und auf der Suche nach einer Inspiration für seinen nächsten Roman - beginnt Goldman auf eigene Faust im Fall Nola zu ermitteln.


Über Joel Dicker:


Joël Dicker (* 16. Juni 1985 in Genf) ist ein frankophoner Schweizer Schriftsteller. Joël Dicker ist der Sohn einer Buchhändlerin und eines Französischlehrers, er ist sowohl französischer als auch russischer Abstammung. Er wurde 2013 mit dem Roman La Vérité sur l’Affaire Harry Quebert (Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert) bekannt, für den er mehrere Literaturpreise erhielt. Die Novelle Le Tigre war 2005 Dickers literarisches Debüt. 2012 erhielt er für seinen 2010 veröffentlichten ersten Roman Les derniers jours de nos pères (Die letzten Tage unserer Väter) die «Besondere Erwähnung» beim Prix littéraire de l’armée de Terre – Erwan Bergot. 2012 erschien sein zweiter Roman, La Vérité sur l’Affaire Harry Quebert (Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert). Dieses Werk wurde, neben Nominierungen für weitere Literaturpreise, unter anderem mit dem Prix Goncourt des lycéens, dem Grand Prix du Roman und dem Prix littéraire de la Vocation ausgezeichnet. 2015 war Dicker für den SwissAward nominiert. 2016 erschien sein Roman Le Livre des Baltimore (Die Geschichte der Baltimores); 2018 folgte La Disparition de Stephanie Mailer (Das Verschwinden der Stephanie Mailer).


Über den Sprecher, Torben Kessler:


Torben Kessler, geboren 1975, studierte Schauspiel, Gesang und Tanz an der Folkwang Hochschule Essen. Es folgten Engagements in Düsseldorf, Freiburg, Leipzig, Frankfurt und Hannover. Neben der Bühne ist er auch im Fernsehen und Kino zu sehen, unter anderem spielte er in TV-Serien wie »Tatort«, »SOKO Leipzig« und »Polizeiruf 110« sowie im Kinofilm »Der Baader Meinhof Komplex«. Als Hörbuchsprecher konnte sich Torben Kessler mit Lesungen von Joël Dickers Romanen sowie mit Dave Eggers' »Der Circle« und Hanya Yanagiharas »Ein wenig Leben« einen Namen machen.



Und, wie hat es mir gefallen?


Ein wirklich tolles Buch! Obwohl es ja nun wirklich laaaang ist, gab es eigentlich keine Stelle, an der es nicht spannend war. Und dabei ist es gar nicht unbedingt nur ein klassischer Krimi, und schon gar kein blutiger, denn es geht auch viel um Queberts Beziehung zu Nola und auch zu Marcus Goldman, der sein Student war.

Marcus Goldman ist der Autor, den wir schon aus den "Baltimores" kennen, die Handlung spielt aber zwischen der Zeit "nach der Katastrophe" bei den Baltimores und der Zeit "vor der Katastrophe", die Figuren aus den Baltimores tauchen auch so gut wie nicht auf, nur die Schauspielerin, mit der Goldman ein kurzes Techtelmechtel hatte, wird am Rande erwähnt.

Wie schon bei den Baltimores, wird die Geschichte nicht linear erzählt, sondern springt zwischen Marcus' Kindheit und Studienzeit, der Jetzt-Zeit und der Zeit, als Nola und Quebert die Affaire hatten, hin und her. Das fand ich allerdings nicht verwirrend, sondern sehr spannend und gut gemacht, ich wusste auch immer, wo wir uns in der Geschichte gerade befanden.

Die Charaktere, die Einwohner der kleinen Ostküstenstadt Aurora, werden glaubhaft portraitiert und passen zur Geschichte. Besonders gefallen haben mir auch die Anrufe von Marcus Mutter bei ihrem Sohn, den sie sooooo gern verheiratet sehen möchte - dieses komische Element - naja, das sind wirklich nur Episoden - fehlt bei den Baltimores. Auch, wie "Bobo" mit dem "hohen Schriftstellerbesuch" umgeht, fand ich sehr amüsant beschrieben.

Natürlich habe ich die ganze Zeit gerätselt, wer Nola umgebracht hat - war es Harry vielleicht doch selbst? Oder der Fahrer des Millionärs aus der Nachbarstadt?
Den endgültigen Täter hatte ich wirklich bis zum Schluss nicht "auf dem Zettel", aber seine Motive sind nachvollziehbar und die ganze Geschichte wirklich supergeschickt konstruiert.

Torben Kessler, der mir ja schon die Baltimores vorgelesen hat, macht seine Sache auch hier ganz hervorragend und kommt ganz oben auf meine "Lieblingssprecher"-Liste! Er spricht den Nachnamen von Harry übrigens Englisch aus, also "Kwebbert", nicht fanzösisch, wie man ja auch denken könnte, weil das Buch ja im Original auf Französisch geschrieben wurde.

Dieses Buch ist definitiv eine Empfehlung - ich vergebe 5 von 5 Sternen!

So, jetzt Du:
Hast Du in letzter Zeit ein "5 Sterne Buch" gelesen, das Du mir empfehlen kannst?
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