Mittwoch, 1. Januar 2025

Rezension: Lichtspiel von Daniel Kehlmann

Ich habe schon viel Gutes über dieses Buch gehört, und auch mir hat es gut gefallen. Wenn die Erzählperspektive nicht in (fast) jedem Kapitel gewechselt hätte, wäre es noch besser gewesen...

Bibliographische Daten:

Lichtspiel von Daniel Kehlmann * >>

Rowohlt Buchverlag; gebundene Ausgabe, 480 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3498003879


Klappentext:

Einer der Größten des Kinos, vielleicht der größte Regisseur seiner Epoche: Zur Machtergreifung dreht G. W. Pabst in Frankreich; vor den Gräueln des neuen Deutschlands flieht er nach Hollywood. Aber unter der blendenden Sonne Kaliforniens sieht der weltberühmte Regisseur mit einem Mal aus wie ein Zwerg. Nicht einmal Greta Garbo, die er unsterblich gemacht hat, kann ihm helfen. Und so findet Pabst sich, fast wie ohne eigenes Zutun, in seiner Heimat Österreich wieder, die nun Ostmark heißt. Die barbarische Natur des Regimes spürt die heimgekehrte Familie mit aller Deutlichkeit. Doch der Propagandaminister in Berlin will das Filmgenie haben, er kennt keinen Widerspruch, und er verspricht viel. Während Pabst noch glaubt, dass er dem Werben widerstehen, dass er sich keiner Diktatur als der der Kunst fügen wird, ist er schon den ersten Schritt in die rettungslose Verstrickung gegangen. 


Über Daniel Kehlmann:

Daniel Kehlmann, 1975 in München geboren, wurde für sein Werk unter anderem mit dem Candide-Preis, dem Per-Olov- Enquist-Preis, dem Kleist-Preis, dem Thomas-Mann-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis ausgezeichnet. Sein Roman Die Vermessung der Welt war einer der erfolgreichsten deutschen Romane der Nachkriegszeit, und auch sein Roman Tyll stand monatelang auf den Bestsellerlisten und schaffte es auf die Shortlist des International Booker Prize. Daniel Kehlmann lebt in Berlin.


Und, wie hat es mir gefallen?

Interessant! Das Buch liest sich eher wie eine Anthologie mit Kurzgeschichten, weil (fast) jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählt wird - Pabst selbst hat vielleicht 3 oder 4 Kapitel, dann der Sohn und die Ehefrau noch jeweils 2-3, der Rest wird aus der Sicht von Wegbegleitern erzählt: Schauspieler, die mit Pabst gearbeitet haben, Autoren, Nazis, Kameraleute, Angestellte...

Ich bin ja nicht der größte Fan von Kurzgeschichten, so dass das Buch deshalb wohl einen Stern weniger von mir bekommen hat. Ich habe es aber trotzdem gern gelesen, auch wenn die Grundstimmung schon ziemlich bedrückend war - kein Wunder bei dem Setting mitten im Krieg.

Gerade das war aber auch eine Stärke, dass diese Stimmung aus so vielen unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wird. Ein- oder zweimal war es mir vielleicht auch ein bissle zu wirr, wenn es halt im Kopf des derzeitigen Erzählers auch wirr zuging, aber insgesamt ein sehr gelungenes Buch, das definitiv Lust darauf macht, in Pabsts Filme zumindestens mal hineinzugucken.

Es gibt von mir gute 4 von 5 Sternen.

So, jetzt Du: Wann hast Du das letzte Mal ein Buch gelesen, das wegen einer Formalie Punktabzug bekommen hat? Welches war das? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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