Freitag, 28. Juni 2024

Domics Strickpläne: Vorschau Juni / Juli 2024

 Der Juni ist zwar schon fast wieder herum, aber da ich ja im Sommer meist wetterbedingt nicht gar so viel stricke, fasse ich einfach die Pläne für Juni und Juli zusammen - was nehme ich mir also vor? Nicht so arg viel...

1. Das fuchsfechse Huhn soll fertig werden >>

Ich habe mir ja eigentlich schon für Mai vorgenommen >>, mal ein "Emotional Support Chicken" >> zu stricken, unter Kennern auch "ESC" genannt (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Gesangswettbewerb). Jetzt hat allerdings dieser Plan nochmal an Dringlichkeit gewonnen: Meine Familie im Ostwestfälischen hält Hühner und da war jetzt innerhalb von 4 Wochen der Fuchs im Stall und hat alle 10 Hühner gefressen - beim zweiten Mal sogar am hellichten Tag! Wir sind alle ein bissle geschockt und da habe ich beschlossen, da tut so ein "fuchsfestes" Huhn dringend Not!


Ich habe - wie so oft- Sockenwollreste doppelt gehalten und bin innerhalb eines Wochenendes schon ziemlich weit gekommen. Ich bin also zuversichtlich, dass zumindest dieses Prototyp-Huhn im Juni fertig wird.

Ich plane auch schon weitere - Sockenwollreste habe ich genug, und irgendwo fliegen auch noch solche Sicherheitsaugen * >>  rum, Bei weiteren Hühnern werde ich aber wohl den Kamm und den Kehllappen eher häkeln, das war gestrickt ein ziemliches Gefummel, nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Ich habe 4.5 mm Nadeln * >>verwendet, damit ist das Huhn recht groß. Für eine kleinere Variante versuche ich vielleicht auch nochmal einfach gehaltene Sockenwolle. 


Also wird vermutlich dieses Huhn  nicht alleine bleiben - wie auch das einzig überlebende in Ostwestfalen nicht, nachdem der Hühnerkamp komplett vergittert wurde, inkl. oben gegen Habichtangriffe, sollen auch da bald wieder Hühner einziehen.


2. Socken - klar, socken gehen immer - Stinos >>

Im Sommer sind mehrere längere Autofahrten geplant, bei denen ich als Beifahrer hervorragend stricken kann. Irgendwie hatte ich so gar keine Lust mehr auf Muster, also habe ich seit längerem mal wieder ein Paar Stinos ( = STInkNOrmaleSocken) in Angriff genommen, nach meinem bewährten Standardrezept >>


Bei Socke Nr. 1 bin ich jetzt - per Ende Juni - gerade so über der Ferse, aber ich bin zuversichtlich, dass die spätestens Ende Juli fertig werden. Ich habe auch noch ausreichend Sockenwolle im Vorrat, kann also sehr gut sein, dass ich da noch weitere Stinos folgen lasse. 


3. Ein Pulloverprojekt - noch einen Ship Shape? >>

Mein Ship Shape ist Ende Juni fertig geworden und ich bin sehr zufrieden - ok, die Ärmel könnten jetzt etwas länger und etwas weniger weit sein, aber ansonsten gefällt er mir super.


Ich habe noch ausreichend Wolle für einen rot-pink-gestreiften Pulli nach der gleichen Anleitung und kann mir gut vorstellen, dass ich den zeitnah in Angriff nehme. Vielleicht insgesamt etwas kürzer, damit ich ihn gut zu Röcken und Kleidern tragen kann. Und wie gesagt mit etwas weniger weiten Ärmeln. Hat aber keine Eile, wenn mir bis dahin noch irgendwas anderes über den Weg läuft, auf das ich Lust habe, dann gibt's eben das...

So, jetzt Du: Was hast Du für den Sommer geplant? Hast Du schon ein ESC gestrickt (bei Ravelry gibt es mehr als 5000 fertige Projekte!)? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!


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Mittwoch, 26. Juni 2024

Rezension: Zwei bemerkenswerte Frauen von Tracy Chevallier

Wieder ein Tipp aus dem eat-read-sleep-Podcast, der mir sehr gut gefallen hat. Dieser Roman basiert auf Frauen, die es wirklich gegeben hat, die Romanhandlung ist allerdings fiktiv.

Bibliographische Daten:

Zwei bemerkenswerte Frauen von Tracy Chevallier * >>

Atlantik-Verlage, Taschenbuch, 368 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3455010016


Klappentext:

Seit Mary als Baby vom Blitz getroffen wurde, steht fest, dass sie für Höheres bestimmt ist. Und tatsächlich: Niemand findet so spektakuläre Fossilien am Strand des kleinen Städtchens Lyme wie Mary. Eines Tages macht sie eine erstaunliche Entdeckung, doch in der männerdominierten Welt des 19. Jahrhunderts schenkt ihr niemand Gehör. Zum Glück findet sie in Elizabeth, einer jungen Frau aus besseren Kreisen, die aus London in die Provinz ziehen musste, eine Verbündete. Die Freundschaft wird bald ihr wichtigster Halt – bis sich Mary und Elizabeth in denselben Mann verlieben.


Über Tracy Chevallier:

Tracy Chevalier wuchs als jüngstes von drei Kindern in Washington, D.C. auf. Ihr Vater war Fotograf bei der Washington Post. Sie besuchte die Bethesda-Chevy Chase High School in Bethesda, Maryland. Am Oberlin College erwarb sie den Abschluss Bachelor of Arts in Englisch. 1984 zog sie nach London, wo sie als Lektorin arbeitete. Im Jahr 1993 absolvierte sie einen einjährigen Master-Kurs in Kreativem Schreiben an der University of East Anglia bei den Autoren Malcolm Bradbury und Rose Tremain. Beim Bücherverlag List erschien 1999 Das Mädchen mit dem Perlenohrring (Originaltitel: Girl With a Pearl Earring), das sie 1998 in nur acht Monaten schrieb. Zwei Wochen später bekam sie ihren Sohn. Der Roman wurde eines der international erfolgreichsten Bücher des Jahres und wurde 2003 vom britischen Regisseur Peter Webber verfilmt (deutscher Verleihtitel: Das Mädchen mit dem Perlenohrring).Tracy Chevalier lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in London.


Und, wie hat es mir gefallen?

Hat mir ausgesprochen gut gefallen! Das Buch war ein Tipp beim eat-read-sleep-Podcast, es geht um zwei Frauen, die Anfang des 19ten Jahrhunderts als Fossiliensammlerinnen an der britischen Küste gelebt haben. Beide - Mary Anning und Elizabeth Philpot- haben wirklich gelebt und kannten sich wohl auch - ob die Freundschaft so eng war, wie hier dargestellt, ist natürlich eher nicht belegt.

Ich fand, dass die Probleme, mit denen (vor allem unverheiratete) Frauen zu dieser Zeit zu kämpfen hatten, sehr gut dargestellt wurden: Elizabeth entstammt dem wohlhabenden Bürgertum, weshalb sie - vor allem in London - quasi nichts unbegleitet unternehmen kann, immer muss zumindest ein Dienstmädchen oder noch besser ein männlicher Verwandter dabei sein.

Mary ist zu Anfang sogar noch Analphabethin, weiß aber durch ihren Vater sehr viel über Fossilien. Sie hat natürlich noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen, denn als der Vater früh verstirbt, muss sich die Familie irgendwie über Wasser halten, und da sind Marys Fossilienverkäufe eine wichtige Einkommensquelle. Trotzdem wird sie nicht für voll genommen, weil sie ja eine Frau ist, alle rechtsverbindlichen Geschäfte müssen über ihren Bruder abgewickelt werden....

Auch die Logistik zu der Zeit - Kutschen und Schiffe - ist schon seeeehr anders und die "Vibes" kommen sehr gut rüber. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und werde sicher noch mehr von der Autorin anschauen. Jetzt habe ich definitiv mehr Lust auf mehr Geschichten, die in Großbritannien spielen...

Hier vergebe ich 4,5 von 5 Sternen und werde mir weitere Titel der Autorin noch genauer anschauen!

So, jetzt Du: Hast Du in letzter Zeit Geschichten über starke Frauen gelesen? Welche? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Freitag, 21. Juni 2024

Domics Strickpläne: Rückblick Mai 2024

 Ja, der Mai ist schon ein bissle länger rum, also wird es Zeit, einmal zu schauen, welchen meiner Vorsätze >> ich auch wirklich umgesetzt habe:

1. Noten-Pullover fertigstricken >>

Doch, wie vermutet - weil ich Anfang Mai schon bei den Ärmeln war - ist dieser Pulli fertig geworden und wegen der doch eher frischen Temperaturen im Mai und Juni habe ich ihn auch schon fleissig getragen - tadaah:


Die seltsam krumpeligen "Brustabnäherzunahmen" fallen nach dem Waschen und beim Tragen nicht mehr wirklich auf, trotzdem würde ich sie zukünftig nicht nochmal machen.


Auch das Halsbündchen, dass während des Strickens doch noch sehr geklappt hat, hat sich nach dem Waschen gelegt. Laut Anleitung ist es nicht vorgesehen, da geht es gleich mit den Streifen am Hals los. Rückblickend wäre das auch ok gewesen.

Das Fair Isle Muster gefällt mir sehr, die anderen Farbmuster sind meist Hebemaschen und kommen nicht ganz so gleichmäassig rüber. Prinzipiell möchte ich eher weitere Pullover, und da könnte dieser oben etwas weiter sein. Wenn ich ihn also nochmal stricke, dann vielleicht doch mit dem Muster als Rundpasse und dann vielleicht anschließend Raglanschrägen? Naja, so bald wird das aber nicht passieren. 

Die Anleitung ist aber ansonsten sehr gut, nur diese seltsamen Brustzunahmen würde ich nicht mehr machen.


2. Fertig dank langer Autofahrt: More Fun Than Cables Socks >>

Socken werden im Moment eher stiefmütterlich behandelt - an denen stricke ich fast nur noch, wenn ich unterwegs bin. Das war aber im Mai für einen Kurzurlaub im Allgäu der Fall, also sind diese Männersocken nach dieser Anleitung >> fertig geworden.


Wie Sie sehen, sehen sie nichts - das Muster wird von der bunten Wolle "gefressen", das sieht man auch "in echt" nicht wirklich, hätte ich mir also sparen können. Für die großen Männersocken waren die Musterrapporte aber eine ganz gute Motivationshilfe, so sind sie doch recht schnell fertig geworden.


In der Nahaufnahme sieht man es nicht wirklich besser. Eigentlich dachte ich, das sei ein "falsches" Zopfmuster, bei dem die Maschen nicht verkreuzt werden. Das werde sie aber sehr wohl, nur, dass frau keine Zopfnadel braucht, weil die Maschen in den Vorreihen langgezogen werden, so dass man sie bequem ohne Zopfnadel verkreuzen kann. 

In der Version, die ich vor Jahren gestrickt habe >>, sieht man die Verzopfungen deutlich besser, da ist das Garn zwar auch selbststreifend, aber nicht ganz so in sich gemustert.



3. Ship Shape ist in der Mache

Wie schon länger geplant, habe ich endlich die (nicht ganz günstige) Anleitung zum Ship Shape von Heidi Kirrmaier >> erworben und angestrickt:


Ich verwende - wie schon beim Noten - Sockenwolle mit Baumwollanteil * >> , die sich auch gut verarbeiten lässt. Der Anfang mit den Schulterdreiecken ist zwar ein bissle fummelig und durch die Streifen wird es jede Menge Fäden zu vernähen geben, aber insgesamt bin ich ganz zufrieden.

Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, wieso am Halsausschnitt so gar kein Bündchen vorgesehen ist - das rollt schon sehr, da werde ich wohl ein - wenn auch kurzes - Bündchen anstricken, damit das sauber abschliesst.

Ich kann schon jetzt sagen, dass das vermutlich nicht mein letzter Ringelpullover nach dieser Anleitung bleiben wird, so hat sich die Investition in die Anleitung schon gelohnt.

So, jetzt Du: Was hast Du im Mai so auf den Nadeln gehabt? Sind Wiederholungs-Strick-Kandidaten dabei? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Mittwoch, 19. Juni 2024

"Das Buch Alice" von Karina Urbach

Ein 5-Sterne-Buch, auf das ich ohne den eat-read-sleep-Podcast nie gestoßen wäre - absolute Leseempfehlung!

Bibliographische Daten:

Das Buch Alice von Karina Urbach >>

Spieldauer: 10 Stunden und 22 Minuten

Sprecherin: Astrid Schulz

SAGA Egmont, Hörbuch, ungekürzte Ausgabe

ASIN B08XJVH4JQ


Klappentext:

Einst erfolgreiche Kochbuch-Autorin, verliert die Wiener Jüdin Alice Urbach unter den Nationalsozialisten Heimat, Familie und Karriere. Sie flieht nach England, wo sie sich als Dienstbotin durchschlägt und später ein Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen leitet. Mit Kochunterricht versucht sie ihre Schützlinge von den Kriegswirren abzulenken. Nach dem Krieg geht Alice nach New York, gibt Kochkurse in San Francisco und stellt im amerikanischen Fernsehen ihre besten Rezepte für Mehlspeisen und Tafelspitz vor. In einer Wiener Buchhandlung findet sie sogar ihr Buch wieder. Doch wer ist der Mann, dessen Name auf dem Umschlag prangt? Hat es den "Küchenmeister" Rudolf Rösch je gegeben? Recherchen führen Alice' Enkelin Karina Urbach in Wiener, Londoner und Washingtoner Archive, in denen sie längst verloren geglaubte Briefe, Tonband- und Filmdokumente findet. Sie eröffnen ein bislang unbekanntes Kapitel in der Geschichte deutscher NS-Verbrechen.


Über Karina Urbach:

Karina Urbach (* 23. Juni 1968 in Düsseldorf) ist eine deutsche Historikerin und Autorin. Urbachs Spezialgebiete sind deutsche und britische kulturelle und politische Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert, die Geschichte der internationalen Beziehungen und die Geschichte der Geheimdienste. Sie ist die Tochter des älteren Sohnes von Alice Urbach, um die es in diesem Buch geht.


Über die Sprecherin, Astrid Schulz:

Astrid Schulz ist Schauspielerin, Autorin und Sprecherin. Ihre Stimme ist in vielen verschiedenen Kontexten zu hören. Ich fand ihre Stimme sehr angenehm neutral.

Und, wie hat es mir gefallen?

Wow, was für ein tolles Buch! Es liest sich absolut nicht wie eine Non-Fiction-Biografie, sondern ist superspannend erzählt und es gibt jede Menge unvorhergesehene Wendungen.

Das Kochbuch und dessen "Arisierung" spielt zwar eine nicht unbedeutende Rolle, aber insgesamt geht es eher um die Geschichte der Familie Urbach und ihrer Verwandten und Freunde im Wien der 1940ger Jahre. 

Sowohl Alice als auch ihre Söhne können auf ein ganz schön bewegtes Leben zurückblicken und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgehört. 

Obwohl ich gerade in den letzten 10 Jahren viel im Wien der 1920-1950ger Jahre gelesen habe, habe ich doch noch Einiges erfahren, das ich noch nicht wusste - ok, jetzt nicht nur in Wien, sondern z.B. im China der 1930ger Jahre. 

Das Buch ist absolut gelungen und ich werde definitiv auch noch die Krimis, die die Autorin unter Pseudonym (zumindest teilweise) geschrieben hat, lesen. Der jüngst veröffentlichte >> wurde im eat-read-sleep-Podcast vorgestellt, dabei wurde dieses Buch ebenfalls empfohlen.

Für dieses Buch gibt es auf alle Fälle schon einmal 5 von 5 Sternen!

So, jetzt Du: Hast Du in letzter Zeit ein 5-Sterne-Buch gelesen und wenn ja, welches war das? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Mittwoch, 12. Juni 2024

Rezension: Besuch aus ferner Zeit von Katherine Webb

 Die Bücher von Katherine Webb, die ich bisher gelesen habe, haben mir alle sehr gut gefallen >>, aber dieses war jetzt nicht so 100% mein Fall - wenn Du bisher noch nichts von der Autorin gelesen hast, fang lieber NICHT mit diesem Buch an!

Bibliographische Daten:

Besuch aus ferner Zeit von Katherine Webb * >>

Diana Verlag; Taschenbuch, 576 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 345336130X


Klappentext:

Liv Molyneaux ist gerade in das alte Haus ihres Vaters in Bristol gezogen. Er ist verschwunden und Liv glaubt nicht an die Theorie der Polizei, dass er Selbstmord begangen hat. Sie hofft, zwischen Martins Sachen in der Wohnung und der Buchbinderwerkstatt einen Hinweis zu finden. Neben der Trauer um ihr tot geborenes Kind wird Liv nachts immer wieder von seltsamen Geräuschen und dem Weinen eines Babys geweckt. Ist das alles Einbildung, oder steckt mehr dahinter?


Über Katherine Webb:

Katherine Webb, geboren 1977, wuchs im ländlichen Hampshire auf und studierte Geschichte an der Durham University. Heute lebt sie in der Nähe von Bath, England. Nach dem großen internationalen Erfolgsdebüt »Das geheime Vermächtnis« folgten zahlreiche Romane wie »Das fremde Mädchen« oder »Italienische Nächte«, die die Autorin auch in Deutschland zu einer festen Größe auf der SPIEGEL-Bestsellerliste machten.


Und, wie hat es mir gefallen?

Puh, das war ungewöhnlich zäh für Frau Webb, bisher das für mich schwächste ihrer Bücher, die ich gelesen habe. Vor allem der magische Realismus oder die paranomalen Elemente, wie immer man das nennen soll, in der Gegenwartsgeschichte, haben zeitweise ziemlich genervt und auch die Vergangenheitsgeschichte braucht für mich seeeeehr lange, bis sie in Schwung kommt. 

Wenn das ganze Buch so wie das letzte Drittel gewesen wäre, hätte es vermutlich 1-2 Sterne mehr bekommen, die frühere Vergangenheitsgeschichte Ende des 18. Jahrhunderts war für mich wesentlich rasanter erzählt als die, die Anfang des 19ten Jahrhunderts spielt. 

Das Thema Rassismus und Sklaverei ist aber schon interessant aufgegriffen, allerdings wurden für mich nicht alle Stränge aufgelöst und zu Ende erzählt - was ist z.B. mit dem Geschwisterpaar, das als Dienstboten bei Bethia arbeitet? Da hätte ich gerne noch mehr erfahren. 

Für gute 3 von 5 Sternen hat es gereicht, aber es ist definitiv nicht das Buch, das ich Dir von der Autorin zu lesen empfehlen würde.

So, jetzt Du: Hat Dir in letzter Zeit ein Buch einer Lieblingsautorin nicht so gut gefallen? Welches? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Mittwoch, 5. Juni 2024

Rezension: Lila, Lila von Martin Suter

"Melody", das aktuellste Buch des Autors, hat mir ja nicht so supergut gefallen, aber Lila, Lila wurde allenthalben empfohlen. Also habe ich bei der Onleihe zugeschlagen und wurde nicht enttäuscht.

Bibliographische Daten:

 Lila, Lila von Martin Suter *>>

Diogenes Taschenbuch, 352 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3257234694


Klappentext:

So rein wie die Liebesgeschichte, die er als Manuskript in einem alten Nachttisch findet, sind auch Davids Gefühle für Marie. Und er möchte ihre Liebe, um jeden Preis. Dafür muss er ein anderer werden als der, der er ist. David schlüpft in eine Identität, die ihm buchstäblich über den Kopf wächst.


Über Martin Suter:

Martin Suter ist als Schreibender extrem vielseitig. Er arbeitete u. a. bereits als Werbetexter, Kolumnist und Drehbuchautor. 1997 erschien sein erster Roman „Small World“ . Der 1948 in Zürich geborene Autor lebt mit seiner Familie in Spanien und Guatemala. Seine wohlkomponierten, subtil erzählten Bücher, darunter „Ein perfekter Freund“, „Lila, lila“, „Der letzte Weynfeldt“ oder „Der Koch“, ziehen Leser weltweit in ihren Bann. Suter kennt und schätzt die genussvollen Seiten des Lebens, ohne die dunklen aus den Augen zu verlieren. So rückt er in seinen Kolumnen, die ebenfalls in Buchform erschienen sind, die Welt des Managements und der Business Class kritisch in den Mittelpunkt.


Und, wie hat es mir gefallen?

Ja, doch - das hat mir deutlich besser gefallen als Melody! Interessant, dass es auch hier um ein Manuskript geht, wie auch in "Yellowface", das ich gerade lese. Das Buch ist allerdings 2004 erschienen, also spielt Social Media noch keinerlei Rolle, sondern nur das "klassische" Zeitschriftenfeuilleton (oerg, wie schreibt sich das ? - na, Ihr wisst schon...).

Ich mochte David und auch Jacky fand ich witzig, wobei mir sein "Geheimnis" ziemlich schnell klar war. Marie war nicht so meins, die war mir irgendwie zu zickig, und die Clique aus der Kneipe war auch ein bissle too much. Die Lektorin mochte ich dann wieder gern, die hätte noch eine eigene Geschichte verdient, da würde mich interessieren, wie es mit ihr weitergeht.

Und das Ende? Hmm... bissle offen vielleicht, aber passte schon so für mich. Das Buch bekommt gute 4 von 5 Sternen und ich werde "Elefant" und "Der Koch", die auch noch recht gut bewertet werden, irgendwann auch nochmal lesen - aber jetzt nicht gleich.

So, jetzt Du: Gibt es einen beliebten Autor, den Du erst auf den zweiten Anlauf zu schätzen gelernt hast? Welcher ist das? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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