Mittwoch, 9. Juli 2025

Hotel Paraiso von Arezu Weitholz

Ein sehr schmales Büchlein, das in einem Nebensatz bei Eat-Read-Sleep empfohlen wurde. Gab's bei der Onleihe, habe ich mir ausgeliehen und wurde mit einem 5-Sterne-Buch belohnt!

Bibliographische Daten:

Hotel Paraiso von Arezu Weitholz * >>

mareverlag, gebundene Ausgabe, 176 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3866487444


Klappentext:

Eines Tages bleibt Frieda beim Synchronsprechen im Studio die Stimme weg, die Worte haften nicht mehr. Jonas, ihr Freund, vermittelt ihr die Möglichkeit, an der portugiesischen Algarve ein Hotel zu hüten, das über den Jahreswechsel schließt. Allein mit Hotelhund Otto, dem Hausmeister und Handwerkern hat Frieda nicht viel zu tun: Strandspaziergänge, Einkaufen, Kochen, Schauen. Sie lüftet Zimmer und ihre Gedanken. Das Hotel Paraíso ruft bei ihr Erinnerungen an einen anderen Ort wach, an dem sie sich wohlfühlte, aber nicht bleiben konnte: die Tankstelle in einem niedersächsischen Dorf, wo sie aufwuchs, bis sie irgendwann erfuhr, warum sie trotzdem nicht dazugehörte. Und während Frieda in Portugal darauf wartet, dass Jonas nachkommt, wird eine Frage immer drängender: Kann das Dazwischen ein Zuhause sein?


Über Arezu Weitholz:

Arezu Weitholz, 1968 bei Hannover geboren, lebt in Berlin und Schleswig-Holstein. Sie ist Autorin, Journalistin, u.a. für den Reiseteil der FAS, Illustratorin und Songtexterin. Im mareverlag erschien von ihr zuletzt »Beinahe Alaska« (2020), das von Publikum und Presse gefeiert und mit dem Hans-Fallada-Preis ausgezeichnet wurde.


Und, wie hat es mir gefallen?

Das war mal ein echt nettes Buch- ja, sehr kurz und viel passieren tut auch nicht. Aber ich mochte die Sprache sehr, sehr poetisch, teilweise fast lyrisch. Die winterlich-stürmische Küste habe ich genau vor mir gesehen, genauso wie den Hund, den Hausmeister, die Handwerker....

Abwechselnd mit den Beschreibungen der Haussitterin in Portugal erfahren wir in Rückblenden über ihr Leben in Deutschland, ihre Beziehung zu Freund und "Schwiegereltern" aber auch über ihre Kindheit.

Habe ich sehr gern gelesen, man könnte höchstens bekritteln, dass es vielleicht fast zu kurz ist, das Büchle. Ist aber definitiv ein Kandidat für "Noch mal Lesen", vielleicht schaffe ich mir das Buch als "richtiges" Buch noch an.

Ich vergebe 5 von 5 Sternen, hätte gerne auch etwas länger sein dürfen!

So, jetzt Du: Welches kurze Buch hat Dich in letzter Zeit überzeugen können? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Freitag, 4. Juli 2025

6 kostenlose Sockenanleitungen auf Ravelry - Sommer 2025 -Edition

Posts zum Thema kostenlose Sockenanleitungen - so wie dieser hier >> oder dieser >> oder auch dieser >> sind immer recht beliebt bei Euch. Außerdem gehen Socken für mich immer, auch im Hochsommer und wenn mein Strickmojo ansonsten eher auf Urlaub ist. Also habe ich mich mal wieder durch die Ravelry-Projekte gewühlt - los geht's!




1. Oregon-Tweed-Socks von Melissa Barton >>

Das Muster ist ein einfaches Rippenmuster aus rechten und linken Maschen, Birgit2202s Version >> ist aus Sockenwollresten in Pink, Rosa und Lila gestrickt und beweist wieder einmal: Reste Socken, Beste Socken! Laut ihrer Projektnotizen hat sie 14 Reste verwendet und alle 3 Runden die Farbe gewechselt.


2.  Tweeds and Stripes von Bee's Knitting Stories >>

Ravelerin Hanninchen >> hat für ihre Socken ebenfalls Reste verwendet. Ich verstehe gar nicht, wieso mir diese Anleitung noch nie aufgefallen ist - die Socken gefallen mir supergut und sind je nach Farbauswahl auch männertauglich. Kombiniert werden Hebemaschen mit Streifen. OK, die Anleitung ist erst im März 2025 veröffentlicht worden, drum ist sie mir vielleicht bisher nicht aufgefallen. Aber es könnte gut sein, dass ich dieses Muster ganz bald mal auf die Nadeln nehme.


3. Mohawk Style Socks von Viola Bauer >>

Bei dieser Anleitung, die im April 2025 veröffentlicht wurde, haben die Socken hinten quasi eine "Mähne" oder eben einen "Irokesenschnitt", weil die abgeschnittenen Fäden verknotet und zu Fransen abgeschnitten werden - find ich superwitzig! MissCellaenus hat in ihrer Version >>


4. Neptun Socken von Edda Foken >>

Diese Anleitung ist dagegen schon seit 2012 verfügbar, entsprechend beliebt ist sie. Per Anfang Juli 2025 gibt es mehr als 170 fertige Objekte auf Ravelry. Ich habe sie auch noch nicht gestrickt, weil ich nicht der größte Fan von Zugmaschen bin, aber ich muss zugeben, das Zwitscherbees Version aus handgefärbter Wolle >> wirklich sehr gelungen ist.


5. Don't Tread On My Toes von Heidi Lenore >>

Ein Paar Colorwork-Socken, dessen Muster von Verkehrszeichen inspiriert sind. Laut Beschreibung sind in der Anleitung 5 verschiedene Charts enthalten, Ravelerin FrauReisende hat in ihrer Version >> neutrale Farben mit Warnwesten-Orange kombiniert - finde ich wirklich sehr gelungen, so wirken die einfachen Muster richtig edel.


6. Rabea-Socken von Heike kreativ >>

Fake-Zöpfe! Ich liiiiiiebe Fake-Zöpfe! Die Anleitung gibt es schon seit 2023, wie kann es sein, dass die mir bisher noch gar nicht aufgefallen ist? Ravelerin Eva1959 >> hat für ihre Socken eine semisolide Färbung in Grün von Einödwolle >> verwendet, sieht super aus! Auch hier kann ich mir sehr gut vorstellen, diese Anleitung bald einmal nachzustricken.


So, jetzt Du: Welche der vorgestellten Anleitung magst Du am liebsten nachstricken? Oder hast Du vielleicht schon einmal eine davon gestrickt? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!


Mittwoch, 2. Juli 2025

Rezension: Der Gott des Waldes von Liz Moore

Das Buch wurde in der Bestseller-Challenge bei Eat-Read-Sleep gelesen und sehr gelobt. Und ich muss sagen, ich stimme zu: Hat mir wirklich sehr gefallen, ich freue mich schon auf weitere Bücher von Liz Moore!

Bibliographische Daten:

Der Gott des Waldes von Liz Moore *>>

Verlag C.H.Beck

gebundene Ausgabe, 590 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3406829775


Klappentext:

Es ist August 1975, ein Sommer, der das Leben vieler Menschen in den Adirondack Mountains für immer verändern wird. Als Barbara eines Morgens nicht wie sonst in ihrer Koje im Sommercamp liegt, beginnt eine panische und groß angelegte Suche nach der 13-Jährigen. Das Verschwinden einer Jugendlichen im Naturreservat ist unter allen Umständen eine Katastrophe, aber Barbara ist keine gewöhnliche Camperin: Sie ist die Tochter der reichen Familie Van Laar, der das Camp und das umliegende Land in den Wäldern gehören. Und sie ist die Schwester von Bear, dem Jungen, der seit 14 Jahren vermisst wird. Kann das Zufall sein? Was wissen die anderen Kinder im Camp über Barbaras Verschwinden, und was verheimlichen die Angestellten, die im Schatten der Van Laars ihr Dasein fristen? Was hat der aus dem Gefängnis entflohene «Schlitzer» mit all dem zu tun und welche Geheimnisse hütet die Familie selbst?


Über Liz Moore:

Liz Moore wuchs in Framingham auf und studierte ab 2005 am Barnard College in Manhattan. 2009 machte sie einen MA in Kreativem Schreiben am Hunter College in New York, zwischenzeitlich veröffentlichte sie 2007 das Album Backyards. Sie zog nach Philadelphia und unterrichtet dort an der Temple University.Moores erster Roman erschien 2007. Ihr zweites Buch Heft stand 2012 auf der Longlist des International IMPAC Dublin Literary Award. 2015 erhielt sie ein Stipendium für einen Aufenthalt an der American Academy in Rome. Moore ist verheiratet und hat zwei Kinder. Moores Roman Der Gott des Waldes gewann 2024 den Jimmy Fallon Summer Book Club und stand auf Barack Obamas Lektüreliste.Im März 2025 stieg die deutsche Übersetzung von Cornelius Hartz auf Platz 3 in die Krimibestenliste ein.


Und, wie hat es mir gefallen?

Joel Dicker Vibes! Eher 4,5 aber trotzdem sehr gut! 

Ich hatte im Eat-Read-Sleep-Podcast von dem Buch gehört, und es hat sogar den "anspruchsvolleren" Hosts (also der, der immer die Nobelpreisträger liest) gut gefallen. Also habe ich es bei der Onleihe vorgemerkt und habe es nicht bereut! Das Setting in einem Sommercamp ist ja genau meins, also war der Frühsommer auch der ideale Zeitpunkt, um es zu lesen. 

Was mir aber fast noch besser gefallen hat, war das Nicht-Lineare-Erzählen, das ich ja bei Joel Dickers Büchern schon kenne und sehr schätze. Hilfreicherweise steht am Anfang jedes Kapitels, in welcher Zeit wir gerade sind, dabei springen wir wild hin- und her, ohne Regelmässigkeit: Mal sind wir vor Bears Geburt, mal nachdem das Mädchen verschwunden ist, mal kurz davor, mal kurz vor Bears Verschwinden.

Erzählt wird dabei aus unterschiedlichen Perspektiven: Aus Sicht der Mutter, einer Betreuerin, einer Freundin, der Schwester der Mutter - aber nur aus der Sicht der weiblichen Figuren. Ich fand die Geschichte richtig spannend, ohne dass es blutig gewesen wäre. Ich bin durch die mehr als 500 Seiten so richtig geflogen und die Auflösung - zumindest die von Bears Verschwinden, bei der anderen hatte ich am Ende so eine Ahnung - kam für mich doch überraschend.

Kann das Buch also sehr empfehlen, ich ziehe vielleicht einen halben Stern ab, weil es Anfangs schon arg viele Figuren sind und ich so 40-60 Seiten gebraucht habe, bis ich "drin" war - aber Durchhalten hat sich gelohnt! Ich werde definitiv noch mehr von Frau Moore lesen.

So, jetzt Du: Welcher aktuelle Bestseller konnte Dich in letzter Zeit überzeugen?
Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Freitag, 27. Juni 2025

Domics Strickpläne: Rückblick Juni 2025

 Noch ist der Juni nicht ganz herum, aber immerhin weit genug fortgeschritten, dass ich mal einen Rückblick wagen kann: Was ist im Juni fertig geworden? Welche meiner >>  Vorsätze habe ich umgesetzt?  >>



1. Der Amazing Technicolor Dream Sweater ist fertig >>


Das Projekt habe ich ja vor allem als Resteprojekt angefangen: Ich wollte die Sockenwolle mit Baumwolle verwerten, die ich schon seit 2024 im Stash hatte.

Das hat auch funktioniert, allerdings bin ich doch nicht so 100% zufrieden: Ich habe ja schon einen deutlich weniger tiefen Ausschnitt gemacht, als die Anleitung vorsieht, habe aber nicht bedacht, dass die Keile, die an den Schultern eingestrickt werden, ja auch nochmal Weite resp. Tiefe hinzufügen.

Kann also gut sein, dass ich das gute Stück nochmal zur Hand nehme und ein bissle was am Ausschnitt anstricke. Im Moment lasse ich erstmal so, ist ja schließlich ein Sommerteil



Allerdings habe ich noch einen Bug eingebaut: Ich habe vergessen, für den zweiten Ärmel oben einen Schlitz zu lassen, also Maschen für das Ärmelloch abzuketten und dann gleich wieder anzuschlagen. 
Also musste ich schneiden, a.k.a. Steeken: Ich habe den entsprechenden Abschnitt abgehäkelt, dann Maschen aufgefasst, dann geschnitten.

Das hat vorne besser funktioniert als hinten, da sieht man die Abhäkelung (für die ich weiß nehmen musste, weil ich kein Blau mehr hatte) schon . Stört mich aber jetzt nicht megastark, ich nehme es mal als "Lerngeschenk"....



2. Die Hundertwasser-Stinos sind endlich fertig >>




Diese Stinos habe ich schon im April angefangen, sie lagen aber fast den ganzen Mai unangetastet in ihrem Projektbeutel. Irgendwie hatte ich keine Lust, daran weiterzustricken - uups, ich sehe gerade, ich habe ja schon im Mai-Rückblick darüber berichtet >>, auch wenn mir Ravelry die Fertigstellung erst für Mai anzeigt.

3. Pier 39 ist fertig >>



Dieser Pulli ist nach fast einem Jahr endlich fertig geworden. War dann gar nicht mehr soooo viel, aber so 100% zufrieden bin ich auch hier nicht.

Ich finde, dass mir die Sattelschulter-Konstruktion nicht so 100% gut steht. Außerdem ist das Ganze irgendwie etwas zu lang, etwas "gecroppter" würde mir besser gefallen. 




Klar, ich kann das Dingsi in den Rock stecken, wenn's kürzer sein soll, aber so recht gefallen tut's mir nicht wirklich.


4. Ein Paar Blendersocken im Eiltempo >>

Nachdem ich an den Hundertwasser-Stinos ja ewig gestrickt habe, sind diese Blendersocken innerhalb von nicht ganz drei Tagen Strickzeit fertig geworden. OK, da waren zwei lange Autofahrten als Beifahrer dabei, aber die hatte ich im Mai auch, sogar länger, und trotzdem hatte ich da keine Lust zum Stricken.



Irgendwie bin ich durch die Verblendung von drei Resten (besagtes Hundertwasser-Farbe * >>, Gründl Hot Socks Madena * >>  und ein Buttinette-Knäul) viel schneller voran gekommen. Es ging halt immer "Ach komm, gerade bis zur nächsten Verblendung..." und schwups, da waren die Socken schon fertig.


So, jetzt Du: Was hast Du im Juni so gestrickt oder gehäkelt? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!


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Mittwoch, 25. Juni 2025

Rezension: Mühlensommer von Martina Bogdahn

Ich war ein wenig skeptisch, weil es einige gab, die dieses Buch sehr kitschig fanden - aber ich muss sagen, es hat mir ganz gut gefallen!

Bibliographische Daten:

Mühlensommer von Martina Bogdahn * >>

Spieldauer: 7 Stunden und 32 Minuten

Sprecherin: Martina Bogdahn

Argon Verlag, Hörbuch, ungekürzte Ausgabe

ASIN B0CR1H68G6


Klappentext:

In Mühlensommer erzählt Martina Bogdahn warmherzig und humorvoll von einer Frau und ihrem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und einer folgenreichen Rückkehr. Von Müttern und Töchtern und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden. Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an. Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden –, aber auch die demente Großmutter.Maria fährt sofort zum Hof. Doch da erwartet sie nicht nur die seit Stunden schon Äpfel schälende Oma, sondern auch die Erinnerung an ein fast vergessenes Leben zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an den Duft von frischem Holzofenbrot und endlose Hopfenernten, starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten. Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben...


Über Martina Bogdahn:

Martina Bogdahn, geboren 1976 in Weißenburg, ist auf einem Einödhof in Mittelfranken aufgewachsen und hat in Nürnberg Kommunikationsdesign studiert.Sie lebt und arbeitet als Fotografin in München. So oft sie kann, backt sie auf der Mühle ihrer Eltern nach alter Tradition Holzofenbrot.


Und, wie hat es mir gefallen?

Ich war ja etwas skeptisch, denn dieses Buch haben viele sehr gefeiert, andere fanden es übelst kitschig. Außerdem liest die Autorin selbst, ohne ausgebildete Sprecherin zu sein - auch das ist ja nicht so unbedingt meins. Ich muss aber sagen, das Buch hat mir gut gefallen. Erzählt wird abwechselnd in der Gegenwart und dann in der Kindheit der Ich-Erzählerin Maria, als sie so 10-11 Jahre alt ist und auf dem Bauernhof in einer eher abgelegenen Gegend in Bayern (ich würde mal vermuten, Franken) aufwächst. Es werden auch keine (echten) Ortsnamen genannt, das Kreistädtchen, in dem Maria zur Grundschule geht, ist Bluhmfeldt, später aufs Gymnasium geht sie in "die Großstadt" - also vielleicht Nürnberg oder München (ETA: Aha, Nürnberg war's - ich habe die Biographie der Autorin erst später nachgeguckt).

Ich fand die Geschichte aber gut nachvollziehbar und gut erzählt: Es wird klar, dass dieses Aufwachsen auf dem Land zwar einerseits schön war, aber weit weg ist von Bullerbü-Bauernhof: Es gibt keinen Urlaub, kaum Freibadbesuche im Sommer, dafür schon als Kinder viel Mithilfe bei der Ernte oder beim Versorgen der Tiere, und das Schlachten derselben gehört selbstverständlich dazu.

Den "historischen" Teil fand ich besser als den Gegenwartsteil, denn da gibt es für mich doch einige Lücken - wo ist der Vater der beiden Töchter? Wie ist Maria vom Gynasium zur eigenen Werbeagentur gekommen? Da hätte ich gern zumindest ein bissle mehr Infos gehabt. Auch die Story mit dem Schützenkönig hätte ich jetzt nicht gebraucht, denn das Buch ist ja kein Liebesroman - if at all, geht es um Eltern- und Geschwisterliebe, aber nicht um Herzschmerz.

Trotzdem: Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich habe Teile meiner Kindheit wiedererkannt - nein, wir hatten keinen Bauernhof und gar so ländlich bin ich nicht aufgewachsen - aber diese dörfliche "Idylle" kenn ich schon auch und ich hatte durchaus Freundinnen, die genauso auf dem Bauernhof aufgewachsen sind wie Maria.

Die Atmosphäre von "Sommer auf dem Land" ist auf alle Fälle gut getroffen, und ich finde es auch nicht zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen. Ich vergebe solide 4 von 5 Sternen. 

So, jetzt Du: Welches Buch, bei dem Du erst nicht sicher warst, ob es etwas für Dich ist, hat Dich dann trotzdem überzeugen können? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Freitag, 20. Juni 2025

Domics Strickpläne: Vorschau Juni/Juli 2025

Der Juni ist ja schon fast wieder herum, mein Strickmojo verabschiedet sich aber gerade wieder in die Sommerpause, also habe ich jetzt nicht so wahnsinnig viele Pläne. Drum werde ich - wie schon 2024 >> - meine Pläne für Juni und Juli zusammenfassen.

Blendersockensommer >>




Wie gesagt, so wahnsinnig große Lust zum Stricken habe ich derzeit nicht, aber kleine, transportable Projekte gehen zwischendurch meistens schon. Und was ist klein und transportabel? Klar, richtig: Socken!

Schon in 2025 habe ich zu Motivationszwecken viele Blendersocken >> gestrickt. Dazu habe ich nicht - wie laut Anleitung eigentlich vorgesehen - Reste verwendet, sondern einfach mehrere ganze Knäul von selbststreifender Sockenwolle * >> kombiniert. 

Damit passiert ausreichend oft etwas Spannendes, ich kann mir überlegen, welches Knäul ich als nächstes "einblenden" will und über wieviele Reihen ich "verblende". 

Meist verblende ich so:
1 Runde Farbe B
1 Runde Farbe A
3 Runden Farbe B
1 Runde Farbe A
1 Runde Farbe B
1 Runde Farbe A
Weiter mit Farbe B

Diese Technik finde ich besonders für große Männersocken super, die gehen dann einfach schneller. Und für Spätsommer benötige ich noch einige große Männersockenpaare für meine Geschenkekiste.

Und sonst noch so? Vielleicht ein Kuscheltier in gehäkelt?


In 2024 habe ich ja einige Hühner gestrickt >>, und auf sowas in der Art hätte ich schon Lust, aber vielleicht eher in gehäkelt denn in gestrickt...

Dazu habe ich mir hier bei meinen Plänen für Mai >> ja schon mal Gedanken gemacht, da waren auch ein paar Häkelpläne dabei, aber im Moment ist mir irgendwie eher nach Amigurumi, also kleinen gehäkelten Tierchen.

Ich habe mal meine Favoriten bei Ravelry nach kostenlosen Anleitungen durchsucht >>, dabei bin ich über folgende Anleitungen gestolpert:

Gehäkeltes Schaf >>


Ich würde vermutlich die bunte Baumwolle in Catania-Stärke* >> aus meinem Stash verwenden, für alle diese Anleitungen.




Gehäkelte Elefanten (z.B. für eine Kinderwagenkette) >>



Gehäkelte Teddybären "Lotso Bear " >>



Mal sehen, was ich davon tatsächlich häkeln werde - es bleibt spannend....

So, jetzt Du: Welche Strick- und Häkelpläne hast Du für den Sommer? Wie sieht's mit Deinem Strickmojo aus? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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Mittwoch, 18. Juni 2025

Rezension: Große Elbstraße 7 von Wolf Serno

Ich wollte einen historischen Schmachtfetzen, und den habe ich auch bekommen - so ganz überzeugen konnte mich dieses Buch aber nicht.

Bibliographische Daten:

Rezension: Große Elbstraße 7, Teil 1 von Wolf Serno * >>

Das ebook ist in Kindle Unlimited enthalten *>>

Aufbau Taschenbuch, 475 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3746638089


Klappentext:

Hamburg, Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich soll Vicki zur Haiden in Lübeck das Lehrerinnenseminar besuchen, doch sie hält die Enge dort nicht aus. Heimlich kehrt sie nach Hamburg zurück – ausgerechnet als in den ärmeren Vierteln die Cholera ausbricht. Mit dem jungen, am Krankenhaus in Ungnade gefallenen Arzt Johannes Dreyer tut sie alles, um den Erkrankten zu helfen. Bis ihr Vater, der Chefarzt am Neuen Krankenhaus Eppendorf, ihr plötzlich gegenübersteht. Er verbietet seiner rebellischen Tochter den Umgang mit dem eigenwilligen Doktor. Doch Vicki hat sich längst in ihn verliebt und beschlossen, ihr eigenes Leben zu leben.


Über Wolf Serno:

Wolf Serno war, bevor er begann, Romane zu schreiben, viele Jahre erfolgreich als Werbetexter und als Dozent tätig. Mit „Der Wanderchirurg“ gelang ihm ein internationaler Bestseller. Er lebt mit seiner Frau und zwei Hunden in Hamburg und Nordjütland.


Und, wie hat es mir gefallen?

Ich wollte einen netten historischen Schmachtfetzen, und den habe ich auch bekommen, auch wenn das Buch nicht 100% überzeugen konnte. Aufgebaut in drei Teilen, erfahren wir vom Schicksal der Familie zu Haiden Ende des 19ten Jahrhunderts in Hamburg: Im ersten Teil geht es vor allem um Vicky und die Cholera-Epidemie in Hamburg, im zweiten um Vickis Ausbildung zur Erika-Schwester und im dritten Teil eher um Vater und Sohn zu Haiden.

Die Geschichte war schon gut erzählt, aber irgendwie hat sie mich nicht so wirklich gepackt - vielleicht, weil einfach zu viel hereingepackt wurde? Vickys Widerstand gegen ein Leben als klassische "höhere Tochter" wird angerissen, dann geht es aber irgendwie zu glatt mit der Ausbildung für meinen Geschmack.

Gleiches gilt für ihren Bruder, der ohne größere Querelen als Kunstmaler arbeitet, noch dazu im anrüchigen St. Pauli - ich habe so meine Zweifel, dass das so funktioniert hätte. Eine Figur aus dem ersten Teil taucht ganz am Schluss wieder auf, nachdem sie schon totgeglaubt war - das war für mich auch ein bissle zu sehr aus dem Blauen.

Die Geschichten der "einfachen Leute" werden anfangs angerissen, verlaufen dann aber sehr im Sande. Der "Bösewicht" ist ein wenig sehr eindimensional böse... Ich weiß nicht so recht, wie ich das Buch bewerten soll - es hat mich schon ok unterhalten, hatte aber zwischendrin Längen.

Wahrscheinlich wäre weniger mehr gewesen, einige Figuren weniger und Konzentration auf die Hauptgeschichte hätten dem Buch gut getan. Trotzdem hat es mich solide unterhalten - ich vergebe mal 3 von 5 Sternen. Ich kann mich auch vorstellen, irgendwann mal Teil 2 zu lesen, der in den 1930ger-Jahren spielt, aber sich nicht gleich im Anschluss.

So, jetzt Du: Hast Du in letzter Zeit ein Buch gelesen, das Dich nicht so ganz überzeugt hat? Welches und warum war das so? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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