Freitag, 29. Oktober 2021

11 Westknits-Anleitungen und was ich dabei gelernt habe

 Gerade im Moment läuft ja der aktuelle Mystery-KAL von Stephen West für den Shawlografy. Allerdings habe ich beim Mystery noch nie von Anfang an mitgestrickt, weil ich immer Sorge habe, die Kreativität würde zu sehr mit dem Meister durchgehen und ich habe nachher einen rechteckigen Schal, den ich ja so gar nicht mag. 

Wenn man einigermaßen absehen kann, wie das Ding aussehen wird, oder wenn der KAL fertig ist, habe ich aber durchaus schon einige seiner Anleitungen nachgestrickt. Und das hat immer Spaß gemacht und ich habe immer etwas Neues dabei gelernt, darum empfehle ich Dir sehr, einmal eine Stephen West Anleitung auszuprobieren, wenn Du's noch nicht gemacht hast. Einige davon gibt es mittlerweile auch auf Deutsch übersetzt, wenn Dich das Englische schrecken sollte.







Ich stelle Dir die Anleitung einmal in der Reihenfolge vor, wie ich sie gestrickt habe und nicht in der Reihenfolge oben im Bild, das ist nach Reihenfolge der "Herzchen" bei Ravelry - für das Sommertop hab ich also die meisten Herzles bekommen.


1.  Daybreak Shawl  (gestrickt im Dezember  2009 >>



Meine Version >> ist aus Schoppel Zauberball *>> in den Farben Schokocreme und Gebrannte Mandel (gell, da bekommt man Appetit auf Süßkram? ;-)) und war meine erste Kaufanleitung auf Ravelry. Streng genommen eigentlich auch nicht, denn eine liebe Strickfreundin hat sie mir damals geschenkt. 

Gelernt habe ich, dass es sich lohnt, für gute Anleitungen Geld auszugeben (oder ausgeben zu lassen, in meinem Fall) und dass zwei Farbverlaufsgarne, in abwechselnd dünnen Streifen verstrickt, einen tollen Effekt haben. Und dass es superviel Spaß macht, über die Weihnachtsfeiertage gemütlich auf dem Sofa zu sitzen, "Der kleine Lord" zu gucken und dabei laaaange Reihen an einem Stephen West Tuch zu stricken.

Im Dezember 2020 habe ich dann übrigens nochmal einen Daybreak gestrickt >> und ich könnte mir noch weitere vorstellen - vielleicht habe ich also auch noch gelernt, dass Stephen-West-Anleitungen auch deshalb eine gute Investition sind, weil frau sie mehr als einmal strickt.


2. Boneyard Shawl (gestrickt im Oktober 2010) >>



Diese Anleitung ist sogar kostenlos und ich hätte geschworen, dass ich meinen Boneyard >> vor dem Daybreak gestrickt habe - is aber nicht so... Das Garn ist ein handgefärbtes Zitron Tweed von Spinning Martha (die nicht mehr färbt, glaube ich). 

Gelernt habe ich, wie toll einfache Krausrippen in einer tollen Wolle aussehen können- ich könnte mir sehr gut vorstellen, den Schal nochmal in einer ungefärbten hellgrauen oder hellbeigen Wolle zu stricken. 

Außerdem habe ich gelernt, dass ich dieses Moosgrün zwar superschön finde, es mir aber überhaupt nicht steht - ich sah immer sehr, sehr blaß aus mit dem Tuch und habe es irgendwann mit einer Strickfreundin getauscht.


3. Exploration Station (gestrickt im Sommer 2015) >>



Meinen Exploration Station >> habe ich komplett aus selbstgefärbtem Garn verstrickt - da ist sogar Glützer drin, auch wenn das nicht sehr auffällt. Das Garn habe ich mit meiner Strickfreundin Loonywooly gefärbt, weil ich das mal ausprobieren wollte und danach beschlossen - nix für mich, ist mir zu aufwändig.

Nichtsdestotrotz waren natürlich die 4 Stränge Glitzerwolle, die ich da gefärbt hatte, umso wertvoller, weil weitere Wolle "dyed by Domic" wirds eher nicht geben. Also habe ich ziemlich lange nach dem "perfekten" Projekt gesucht und irgendwann den Exploration Station angefangen, den ich sehr gerne mag.

Gelernt habe ich, wie man die großen Löcher im oberen Bereich macht und wie man die schön Zackenborte unten anstrickt, außerdem war das mein erstes größeres Projekt mit 2farbigem Patent aka Brioche.


4. Askews Me Shawl (gestrickt im März/April 2016) >>




Meine Version >> ist aus handgefärbter Sockenwolle von Pandora Stricktick >> Ich habe ihn damals über Ostern angefangen und dabei viel übers Patent-Stricken gelernt: Wie mache ich Ab- und Zunahmen, wieder gab es einen angestrickten Icord-Rand und die Farben mag ich auch sehr gern.

Allerdings trage ich das Tuch nicht ganz so oft, weil die Form etwas asymmetrisch ist, was ich nicht so gut drapiert bekomme. Und durch das Patent ist das Tuch recht dick, drum auch sehr warm - oft zu warm...


5. Dottes Rays (Selfstriping) (gestrickt im März 2017) >>



Das ist eines meiner wenigen Stephen West-Tücher >>, das ich nicht so gerne trage, aber immerhin habe ich gelernt, warum das so ist:

Erstens ist es mir schlicht zu klein - zwar habe ich noch ordentlich etwas aus dem kraus rechts Gestrick "herausspannen" können, aber es reicht mir doch nicht ganz, um es schön zu drapieren. Stephen West selbst strickt wohl sehr locker, also kann man bei seinen Tüchern als Normal - bis Feststricker gut und gerne noch eine bis zwei Nadelstärken hochgehen.


Zweitens ist die Form - eine Art flacher Keil - nix, mit was ich gut zurechtkomme - ich habe das Tuch irgendwie nicht so drapiert bekommen, dass es gut aussah. 

Gestrickt habe ich es aber sehr gern, und es war auch nicht zu kompliziert - die Löcher kannte ich ja schon vom Exploration Station.


6.  Enchanted Mesa (gestrickt im Sommer 2017) >>



Mein Enchanted Mesa >> war mein erstes Oberteil von Stephen West. Ich hatte die Anleitung zwar schon länger gekauft, aber erst jetzt passte es. 

Gelernt habe ich, eine Strickanleitung nach meinen Bedürfnissen anzupassen - im Original ist der Pullover nämlich deutlich asymmetrischer - das habe ich bei meiner Version ausgeglichen. Außerdem habe ich festgestellt, dass diese Bobbelwolle mit Baumwollanteil sich für mich super für Sommeroberteile eignet.


7.  Vertices Unite (gestrickt von März- September 2018) >>



Mein Tuch >> habe ich um Ostern angefangen, dann musste es erstmal in die Sommerpause und wurde erst im September fertig. Verwendet habe ich Lana Grossa Cool Wool Degrade * >> und dieverse Reste in Sockenwollstärke.

Und gelernt habe ich erstens, dass wer lesen kann klar im Vorteil ist - ich habe gleich beim ersten Segment die Anleitung nicht richtig gelesen und es ist viiiiel zu lang geworden. Damit passten natürlich auch die restlichen Elemente nicht mehr und ich musste alles irgendwie "hinfuschen". Zwischendurch überprüfen und dann im Zweifelsfall ribbeln wäre hier sicher die bessere Option gewesen.

Außerdem habe ich gelernt, dass mir ein Tuch auch zu groß sein kann - dieses trage ich nämlich kaum, weil ich nicht weiß, wohin mit dem vielen "Material".

Immerhin kann ich mir gut vorstellen, das Tuch nochmal zu stricken - dann eben "in richtig" ;-)


8. Penguono (gestrickt im Januar 2020) >>



Meine Version ist komplett aus geribbelter Wolle >>, die durchgehend doppelt gehalten wird. Dadurch ist die Jacke natürlich sehr warm aber das ist ja auch der Zweck der Übung. Allerdings muss ich zugeben, dass ich sie wegen ihrer "Buntheit" bisher selten getragen habe - aber mir kommt gerade in den Sinn, dass das doch die ideale "Home Office am PC"-Jacke wäre - ich denke, ich werde sie mal aus dem Schrank holen...

Außerdem habe ich gelernt, dass ich sehr, sehr ungerne Biesen stricke - auf den Rücken werden Biesen eingestrickt - eigentlich 6 an der Zahl, ich habe nur 2 gemacht, weil ich die so fummelig fand.

Und wie man zwei Strickmodule durch zusammenstricken verbindet, das habe ich auch noch gelernt.


9.  Amazing Technicolor Dreamsweater (gestrickt im Februar 2020) >>



Meine Version >> habe ich direkt nach dem Penguono angeschlagen, weil der mir solchen Spaß gemacht hat. Verwendet habe ich 6fach Sockenwolle * >> aus dem Vorrat.

Ich habe das gute Stück nicht ganz so oversized gemacht, wie es die Anleitung vorsieht und außerdem habe ich von links vorne nach rechts hinten rundherum gestrickt und dann an der Seite zusammengestrickt, nicht in der Mitte, wie es die Anleitung eigentlich vorsieht.

Gelernt habe ich einmal mehr, wie man Strickstück direkt zusammenstrickt, damit man keine Naht hat - diese Technik habe ich auch bei meinen diversen FF Backwards-Pullis gut anwenden können.


10. Parachutey (gestrickt im Juni 2020) >>



Meine Version >> hat mich damals aus einer Strickflaute herausgeholt - ich hatte nicht so recht Lust, irgendetwas zu stricken und dachte dann, dass eine Stephen-West-Anleitung interessant genug sein müßte, um mich aus einer Flaute herauszuholen.

Und damit hatte ich natürlich recht! Es hat sehr viel Spaß gemacht, dieses modulare, seitwärts gestrickte Stück zu stricken und ich habe meine "direkt-zusammenstricken-Skills" noch etwas weiter trainiert.

Gelernt habe ich also: Stephen-West-Anleitungen helfen bei Strickflauten ! ;-)


11. Fantastitch (gestrickt im Januar 2021) >>



Auf dieses Tuch habe ich schon lange ein Auge geworfen gehabt, weil ich die vielen Hebemaschenmuster so toll fand. Meine Version >> ist komplett aus Sockenwollresten und ich mag das fertige Tuch sehr und trage es häufig.

Gelernt habe ich viele unterschiedliche Hebmaschenvarianten und dass es mir dann auch gar nicht sooooviel ausmacht, wenn die Reihnen so lang werden.


So, jetzt Du:
Hast Du auch eine(n) Strickdesigner(in), von dem Du schon sehr viel gestrickt hast? Wer ist das ? Schreibe es mir doch bitte in die Kommentare!

* = Affiliate-Link, führt zu Amazon.de

2 Kommentare:

  1. Mensch, du hast ja schon echt viel Stephen West gestrickt. Mir gefällt ja einiges ganz gut, aber einen Mystery würde ich da nicht mitstricken. Bislang habe ich nur einen Dotted Rays. Obwohl, manche Oberteile finde ich schon auch klasse.
    LG
    Ingrid

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    1. Ich kann seine Anleitungen echt nur empfehlen - selbst, wenn man das Ergebnis nicht soooo gerne (selber) tragen möchte, die Anleitungen sind immer sehr gut geschrieben, machen Spaß und frau lernt was Neues dabei.

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