Mittwoch, 10. Mai 2023

Rezension: Ich bin ja heut so glücklich von Charlotte Roth

Sowas mag ich ja besonders: Ich bin eher zufällig über dieses Buch gestolpert, und dann ist es gleich ein 5-Sterne-Buch - hah! Ich denke, ich werde sicher noch mehr von Charlotte Roth lesen.

Bibliographische Daten: 

Ich bin ja heut so glücklich von Charlotte Roth * >>

Droemer Taschenbuch, 416 Seiten

ISBN-10 ‏ : ‎ 3426307529


Klappentext:

Berlin 1931: Sie ist der Shooting Star, die Sensation des jungen deutschen Tonfilms. "Ich bin ja heut so glücklich" singt sie und scheint es ernst zu meinen. Renate Müller, der Münchner Journalistentochter, die mit achtzehn nach Berlin kam, verfällt die Filmwelt quasi über Nacht, obwohl sie so gar nicht dem gängigen Leinwandideal entspricht und weder das süße Püppchen noch den männermordenden Vamp verkörpert. Sie ist gefragt, begehrt, selbst Hollywood ruft nach ihr. Renate könnte so glücklich sein, wie es ihr berühmtes Lied verspricht, doch ihre große Liebe hat sie einem Juden geschenkt und gerät damit ins Visier der braunen Machthaber …  Berührend, dramatisch und auf der wahren Geschichte der Schauspielerin Renate Müller beruhend.


Über Charlotte Roth:

Charlotte Roth wurde 1965 in Berlin geboren. Sie studierte Literaturwissenschaft, Latein und Anglistik in Berlin, Neapel und London. Seit mittlerweile über zehn Jahren ist sie freiberufliche Autorin und schreibt nicht nur unter dem Namen Charlotte Roth, sondern auch unter mehreren anderen Pseudonymen. Mit der Veröffentlichung ihres ersten Buches „Als wir unsterblich waren“ im Jahr 2014, welches auf ihrer eigenen Familiengeschichte basiert, erfüllte sie sich einen Lebenstraum. Das Buch erzählt auf verschiedenen Zeitebenen von den Berlinerinnen Alexandra und Paula, die die Stadt während dem Fall der Mauer und zur Zeit des Ersten Weltkrieges erleben. Charlotte Roth selbst lebt inzwischen nicht mehr in ihrer Geburtsstadt, sondern in London. Auch reist sie mit ihrer Familie sehr gerne durch Europa, ihr Herz hängt jedoch noch immer an Berlin.


Und, wie hat es mir gefallen?

Das Buch war eher ein Zufallsfund - ich wollte eigentlich ein anderes Buch der Autorin, aber dieses war das einzige, das zu dem Zeitpunkt bei der Onleihe verfügbar war. Ist das das, was man "autofiktional" nennt? Die Geschichte basiert auf dem Leben der Schauspielerin Renate Müller, die in den 1930ger Jahren mit dem Film "Die Privatsekretärin", in dem das titelgebende Lied vorkommt, bekannt wurde, ist aber, wie die Autorin im Nachwort betont, ein Roman.

Trotzdem fand ich, das die beschriebenen Ereignisse durchaus so hätten verlaufen sein können: Renate Müller wächst als Tochter eines Journalisten zunächst in München, dann in Danzig und schließlich in Berlin auf. Detailliert wird das Leben der weitverzweigten Familie Müller beschrieben, die sich zu Silvester regelmäßig in großer Runde trifft.

Man erfährt genau, wie die Nazis immer mehr Einfluss gewinnen und wie Göbbels sehr früh den Film als Propagandainstrument benutzt. Viele der Künstler nehmen die Nazis nicht wirklich ernst und vermuten, dass der "Spuk" bald wieder vorbei sein wird. Renate Müller selbst wird als sehr unpolitisch beschrieben, kann sich aber dem Druck der Nazis nicht entziehen und zerbricht schließlich an diesem Druck.

Hat mir sehr, sehr gut gefallen und ich möchte definitiv noch mehr von der Autorin lesen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen - naja, vielleicht eher 4.8.

So, jetzt Du: Hast Du in letzter Zeit so einen Zufallstreffer landen können?
Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

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