Dienstag, 15. Oktober 2019

Rezension: NSA von Andreas Eschach

Ich habe zwar schon diverse Bücher von Andreas Eschbach * >> gelesen, aber mein allerliebster Lieblingsautor ist er nicht unbedingt.

Allerdings fand ich das, was mir Thorsten Duit in dieser Podcast-Folge >> über "NSA" erzählte, so spannend, dass ich mein Audible-Guthaben >> in das Hörbuch investiert habe. Schließlich bekommst Du da ziemlich viel Buch fürs Geld - die ungekürzte Audible-Version ist über 20 Stunden lang!

Und ja: Ich muß Thorsten zustimmen - dieses (Hör-)Buch ist absolut und uneingeschränkt zu empfehlen!

Bibliografische Daten:

NSA - Nationales Sicherheitsamt
von Andreas Eschbach* >>


Audible Hörbuch
Spieldauer: 22 Stunden und 14 Minuten
Verlag: Lübbe Audio
ASIN: B07GP93RC1


Klappentext:


Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien - und deren totale Überwachung?
Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im Nationalen Sicherheits-Amt und entwickelt dort Programme, mit deren Hilfe alle Bürger des Reichs überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, regen sich Zweifel in ihr. Mit ihren Versuchen, ihm zu helfen, gerät sie nicht nur in Konflikt mit dem Regime, sondern wird auch in die Machtspiele ihres Vorgesetzten Lettke verwickelt, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet.


Über Andreas Eschbach:


Andreas Eschbach, geboren am 15.09.1959 in Ulm, ist verheiratet, hat einen Sohn und schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Er studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und arbeitete zunächst als Softwareentwickler. Von 1993 bis 1996 war er geschäftsführender Gesellschafter einer EDV-Beratungsfirma. Als Stipendiat der Arno-Schmidt-Stiftung "für schriftstellerisch hoch begabten Nachwuchs" schrieb er seinen ersten Roman "Die Haarteppichknüpfer", der 1995 erschien und für den er 1996 den "Literaturpreis des Science Fiction-Clubs Deutschland" erhielt. Bekannt wurde er vor allem durch den Thriller "Das Jesus-Video" (1998), das im Jahr 1999 drei literarische Preise gewann und zum Taschenbuchbestseller wurde. ProSieben verfilmte den Roman, der erstmals im Dezember 2002 ausgestrahlt wurde und Rekordeinschaltquoten bescherte. Mit "Eine Billion Dollar", "Der Nobelpreis" und zuletzt "Ausgebrannt" stieg er endgültig in die Riege der deutschen Top-Thriller-Autoren auf. Nach über 25 Jahren in Stuttgart lebt Andreas Eschbach mit seiner Familie jetzt seit 2003 als freier Schriftsteller in der Bretagne.


Über die Sprecherin Laura Maire


Laura Maire ist die Tochter des Schauspielers und Synchronsprechers Fred Maire. 1991 lieh sie Anna Chlumsky als Vada Sultenfuss in dem Film My Girl – Meine erste Liebe ihre Stimme. Von 1995 bis 1997 sprach sie die deutsche Stimme von Neri (Marzena Godecki) in der Jugendserie Ocean Girl.
Maire war mit Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien zu sehen, darunter alphateam – Die Lebensretter im OP, Mit Herz und Handschellen, Küstenwache und Die Rosenheim-Cops. In der deutschen Version der HBO-Fernsehserie Game of Thrones leiht sie der Schauspielerin Rose Leslie (Ygritte) ihre Stimme.



Und, wie hat es mir gefallen?


Hat mir wirklich, wirklich gut gefallen und bringt mich ein ums andere Mal zum Nachdenken, wenn wieder irgendjemand "aus Sicherheitsgründen" will, dass ich ihm meine Handynummer verrate... Nach der Lektüre dieses Buches bin ich noch viel selektiver damit als ohnehhin schon!

Eschbach hat ja einen IT-Background und kennt die "Szene" wahrscheinlich deutlich besser als ich, also traue ich ihm zu, dass das Szenario, das er da zeichnet, erschreckend realistisch ist und man sich, wenn man seine Daten irgendwo abgibt, weil man "ja nix zu verbergen" hat oder weil es einfach bequem ist, schon sehr, sehr "nackig" und angreifbar macht.

Hübsch finde ich, dass er in seinem Buch die IT zu einer weiblichen Domäne macht, wo sie ja heute immer noch sehr männlich dominiert wird: Programmiererinnen (die "Programmstrickerinnen" heißen...) sind fast ausschließlich weiblich, "programmstricken" ist eine weibliche Domäne, die entsprechenden Fachbücher sind mit Blümchen und Schnörkeln verziert, weshalb Lettke, der männliche zweite Protagonist, sein Programierbuch heimlich kauft und hinten im Schrank versteckt.

Das Buch wird abwechselnd aus Helenes und aus Lettkes Sicht erzählt: Helene ist eine Arzttochter aus gutem Hause, deren Vater im Nazi-System schnell Karriere macht. Lettke dagegen ist Sohn einer alleinerziehenden Kriegswittwe (sein Vater ist im ersten Weltkrieg gefallen), der es schafft, sich mit Strategie und Intrige einen wichtigen Posten im NSA zu sichern.

Diese wechselnden Perspektiven zeigt, welche Auswirkungen das Thema in unterschiedlichen Milleus hätte haben können - fand ich sehr gelungen!

Die Story fand ich schlüssig und bis zum Schluß sehr spannend - einige Rezensenten meinen, das Buch habe im Anfang Längen - das kam mir nicht so vor, zumindest nicht bei der Hörbuch-Version, obwohl die natürlich sehr lang ist, aber ich war nie versucht, vorzuspulen, um irgendwelche "Längen" zu überbrücken.

Die Sprecherin macht ihre Sache sehr ordentlich, sie gibt ihrer Stimme eine andere Färbung, je nachdem, ob sie jetzt gerade aus Lettkes oder aus Helenes Perspektive spricht. Das Ganze wirkt aber trotzdem nie "verstellt" oder "gekünstelt". Ich kannte sie als Schauspielerin oder Synchronsprecherin vorher nicht (ja, ich bin die eine, die "Game of Thrones" nicht geguckt hat und auch nicht vor hat, das noch nachzuholen), kann mir aber gut vorstellen, noch mehr von ihr zu hören.


So, jetzt Du:
Hast Du das Buch schon gelesen oder gehört?
Hat es Dir gefallen?
Welche anderen Bücher von Andreas Eschbach hast Du gelesen?
Welche anderen Bücher zum Thema "alternative Historie" kannst Du mir empfehlen?
Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!



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