Dieses Buch wurde in den Kommentaren eines Booktube-Videos empfohlen - war es bei Sonja vom Maschensalat oder bei Sarah-Sophie? Also hab ich's mal gelesen, die Geschichte hörte sich gut an - und ich hab es definitiv nicht bereut. Passt auch supergut in den Herbst, weil es hauptsächlich dann spielt.
Bibliographische Daten:
Die Rückkehr der Kraniche von Romy Fölck * >>
Rowohlt Taschenbuch; 336 Seiten
ISBN-10: 3499010100
Klappentext:
Bei Wind und Wetter setzt Grete Hansen mit ihrem Boot über auf die Elbinsel, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Die Natur ist ihr Zufluchtsort, in der Marsch kennt sie jeden Vogel, jede Pflanze. Sie ist nie fortgegangen, doch jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, wird dieser Wunsch in ihr immer lauter. Als ihre Mutter stürzt, gerät ihr Plan ins Wanken. Wilhelmines Zustand ist kritisch. Gretes jüngere Schwester Freya reist überraschend aus Berlin an, und auch ihre Tochter Anne kommt in die Elbmarsch. Das Verhältnis ist angespannt – Grete schweigt beharrlich darüber, wer Annes Vater ist. Und auch Wilhelmine wahrt ein Geheimnis, das sie nicht mit ins Grab nehmen möchte. Dieses Mal können sich die Hansen-Frauen nicht aus dem Weg gehen, und sie erfahren, dass ein Ende auch immer einen Anfang bedeuten kann.
Über Romy Fölck:
Romy Fölck wurde 1974 in Meißen geboren. Sie studierte Jura und arbeitete viele Jahre in der Wirtschaft. Mit Mitte 30 entschied sie, ihrem Traum, Schriftstellerin zu sein, eine Chance zu geben. Sie kündigte Job und Wohnung in Leipzig und zog in den Norden. Hier lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann und dem zugelaufenen Huhn Helga und schreibt Romane in einem Haus zwischen Deichen und Apfelbäumen an der Elbe.
Und, wie hat es mir gefallen?
Ich kannte die Autorin bisher nur als Krimi/Thriller-Autorin, dieses Buch ist wohl ihr erster Nicht-Spannungsroman und hat mir wirklich gut gefallen! Erzählt wird die Geschichte einer Familie, genauer gesagt der Frauen einer Familie in der Elbmarsch: Großmutter Wilhelmine, die Töchter Grete und Freya und die Enkelin Anna treffen sich auf einem Hof in der Elbmarsch, auf dem eigentlich nur noch Grete und ihre Mutter leben: Freya ist als Unternehmerin in Berlin, Anne studiert in Bremen.
Sie treffen sich also alle im Herbst auf diesem Hof und müssen aufarbeiten, was in der Vergangenheit geschehen ist - Freya ist nach dem Abi sehr überstürzt nach Berlin abgehauen, der Vater der Töchter ist gestorben, als Freya ein knappes Jahr alt war und wer Annes Vater ist, hat Grete nie verraten.
Diese Familiendynamik war für mich aber gar nicht der stärkste Teil des Buches, teilweise fand ich die Auflösung auch ein bissle mäh. Für mich war die atmosphärische Beschreibung der Natur der größte Pluspunkt: Grete arbeitet als Vogelwartin, aber nicht nur ihre Erlebnisse in der Marsch waren für mich sehr plastisch, auch andere Elemente waren toll beschrieben: Ich konnte die Kartoffelfeuer riechen, von denen die Rede ist, den Duft des Apfelkuchens, der gebacken wird und die herbstliche Luft spüren. Mitte Oktober war also die ideale Zeit, um dieses Buch zu lesen.
Für 5 Sterne hat es wegen der erwähnten Schwächen nicht ganz gereicht, aber gute 4 Sterne gibt es schon und ich habe jetzt große Lust, auch die Krimis der Autorin zu lesen.
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