Stricken mit 2 Farben a.k.a. Stranded Colorwork oder Jacquard-Strickerei hat mich ja schon immer fasziniert >>, seit ich es erstmals "ernsthaft" versucht habe, aber Socken komplett mit Muster waren nicht so mein Fall. Ich trage die ja meistens in Schuhen und da ist mir der Stoff einfach zu dick und warm.
Deshalb war ich sofort "on fire" , als ich vom "Colorwork Cuff Club" >> gehört habe: Wenn Du die Anleitung kaufst, bekommst Du 1 Jahr lang jeden Monat mindestens ein Colorwork-Chart, das sich für Socken eignet, das aber nur am Schafft eingestrickt wird und der Rest ist glatt rechts zur "Erholung".
Im August gab's dann direkt ein Bonusmuster, und wenn Du die Anleitung noch im August kaufst, gibt es noch einen Rabatt. Ich habe auch schon beide Anleitungen nachgestrickt, zuerst das "Hauptchart" >>:
Dabei habe ich aber festgestellt, dass meine "Colorwork-Skills" durchaus noch etwas Übung gebrauchen können, denn die Spannfäden bei der linken Socke mit den roten Blumen sind so stramm, dass ich sie nicht über meinen (eher hohen) Spann bekomme, also müssen diese Socken, so gut sie mir gefallen, einen neuen Besitzer finden, der einen eher flachen Spann hat - sollte zu finden sein...
Das zweite Paar habe ich dann nicht nur mit 66, sondern mit 75 Maschen angeschlagen. Außerdem habe ich in so eine kleine Runstricknadel* >> investiert, um weniger Nadelübergänge zu haben.
Daran musste ich mich zwar erst gewöhnen, dann ging es aber ziemlich gut - das Bonus-Muster für August ist auch fertig >>
Die Socke mit den blauen Punkten ist mit der Rundstricknadel gestrickt, die linke mit den grünen Punkten mit der normalen Rundstricknadel als Magic Loop. Jetzt geht mir der Schaft bequem über den Fuß, ist aber vielleicht einen Tick zu weit.... Naja, ich denke ich werde im Laufe des Jahres meiner "Colourwork Skills" ausreichend üben können.
Der "CCC" ist aber nicht kostenlos, und hier soll es jetzt um kostenlose Anleitungen gehen, also habe ich mal auf meinen "Ravelry-Zettel" geguckt und hier ist das Ergebnis:
1. Kanteletar Socks von Tiina Kuu >>
Diese finnische Designerin hat sehr viele, meist kostenlose Anleitungen auf Ravelry, und diese habe ich schon lange im Auge. Ich würde tendenziell wohl nicht alle Elemente so einstricken wie hier angegeben, auch den lettischen Zopf würde ich mir sparen, aber sowohl die Bäume als auch die Vögelchen würde ich schon gerne mal ausprobieren. Allerdings sind zumindest die Vögel wohl etwas, wo ich noch ein bissle an meinen Spannfäden arbeiten müsste oder doch mal die Ladderback-Methode ausprobieren.
2. Popinjay Socks von Karolina Adamczyk >>
Diese Anleitung sieht zumindest etwas einfacher aus und mit der richtigen Farbkombi sehen die sicher auch sehr hübsch aus. Mich juckt es schon in den Finger, da was ganz wild Buntes anzuschlagen, vielleicht auch ein selbstreifendes Garn mit weiß als Hintergrund oder so. Eigentlich fast erstaunlich, dass es auf Ravelry weniger als 100 fertige Socken gibt - oh, oder nicht, denn die Anleitung gibt's erst seit 2023.
3. Elminas Sommarsockar von Kajsa Vuorela Fredriksson >>
Dieses hübsche Blumenmuster habe ich sogar schon mal gestrickt >>, Anno 2021, als ich mir das letzte Mal diesen Colorwork-Virus eingefangen hatte.
Der Kontrast dürfte bei den Blumen etwas größer sein, aber insgesamt gefallen mir die Socken gut:
Allerdings wären auch hier ein paar mehr Maschen vermutlich nicht schlecht gewesen, der Schaft scheint ganz schön zu spannen an meiner Wade...
4. Sous l'Ocean von JuliaM Tricote >>
Socken mit einer Runde Fische unter dem Bündchen stelle ich mir sehr hübsch vor. Die Anleitung ist zwar auf Französisch, aber die Charts sind ja auch ohne Sprachkenntnisse zu verstehen. Außer den Fischen gibt es auch noch eine Qualle und einen Krebs. Aber auch hier werde ich an meinen Spannfäden arbeiten müssen, vielleicht wieder ein Ladder Back Kandidate und nicht gleich als erstes Projekt.
5. Barcode Socken von Sabine Meins >>
Zum Üben (und natürlich zur Resteverwertung) sind diese Socken dann ideal: Hier gibt es nämlich nur "Spannfädchen" über eine Masche. Hier würde ich sogar in Erwägung ziehen, die Socken als "Sofasocken" bis ganz nach unten in Colorwork zu stricken, denn durch die Zweifarbigkeit sind sie besonders dick und warm. Und wenn man so eine ganze Socke gestrickt hat, hat man dann ja auch jede Menge Übung gehabt...
6. Bands and Stripes Socks von Elisabeth White >>
Diese Socken haben eher einfache, geometrische Muster, die aber trotzdem gut aussehen, finde ich. Die Designerin wollte möglichst viele ihrer Reste verwenden, und in den Projekten gibt es in der Tat ein paar Restesocken, die mir richtig gut gefallen. Ich kann gar nicht nachvollziehen, warum es hier erst weniger als 20 fertige Objekte gibt, obwohl die Anleitung schon seit 2016 veröffentlicht ist.
So, jetzt Du: Strickst Du gerne mehrfarbig? Wenn ja, Socken oder lieber etwas anderes? Wenn nein, warum nicht? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!
* = Affiliate-Link, führt zu Amazon.de
Da sind so viele schöne Anleitungen dabei. Vielen Dank!
AntwortenLöschenIch stricke gerne mehrfarbig.
Fair-Isles stricke ich aber eher bei Pullovern/Jacken. Als allererstes Projekt habe ich damals eine Jacke nach einer Dropsanleitung gestrickt (Drops 180-8). Ich trage sie viel und gerne. Nordland von Winterludes habe auch schon gestrickt - auch als Jacke - und Sofies Mama von Tina Hauglund für meine Mutter aus einer sehr dicken Wolle. Der Pullover ist also recht warm geworden…
Bei Mützen finde ich Fair-Isle super: die werden dann noch etwas winddichter und die Spannfäden verschwinden notfalls einfach unter einem Futter (z.B. Baumwollfleece) . Da friert man dann definitiv nicht mehr am Kopf. Ich nutze da gerne die Anleitungen der Shetland Wool Week, aber du hattest letztens auch eine schöne Anleitung mit Sternen.
Bei Socken habe ich das Problem, dass es zu eng wird. Daher habe ich aus Socken dann auch schon mal Stulpen gemacht. Zum Glück war mir da rechtzeitig klar, dass es viel zu eng wird.
Ich habe meinem Mann schon mal Socken gestrickt, wo nur der untere Teil im Fair-Isles-Muster war: auf dem Fuß ein Muster von Drops und die Sohlen einfach die beiden Farben versetzt im Wechsel. Da gab es keine Probleme mit der Passform und die Sohle war viel haltbarer. Ich flicke sonst innerhalb kürzester Zeit die Löcher in der Sohle…
Bei Socken stricke ich die Ferse eigentlich immer zweifarbig: die beiden äußeren Maschen mit beiden Farben und dann immer im Wechsel. Das ergibt ein hübsches Pünktchenmuster und ich kann beim Abnehmen auch immer gleich sehen, wo ich zusammenstricken muss.
Ich habe jetzt auch 2 Anleitungen von Michamade gestrickt (Punktlandung und Profile). Die Socken sehen echt toll aus und waren eine gute Wahl für ein viel zu buntes Garn. Ich finde auch die Idee, dass man die Farben immer abwechselnd strickt und Hebemaschen nutzt, total clever. Aber auch da ist die Passform nicht ganz unproblematisch.
Trotzdem werde ich mich mal an eine deiner vielen Vorschläge trauen. Ich habe halt immer ein psychologisches Problem, wenn ich so viel mehr Maschen anschlagen muss. Das passt nicht zu meinen üblichen 56 (maximal 64) Maschen. Notfalls werden es dann halt wieder Stulpen, wenn es zu eng werden sollte…
Auf jeden Fall vielen Dank für die vielen tollen Anleitungen!
Liebe Grüße
Judith
Wow, vielen Dank für den ausführlichen Kommentar! Die Ferse zweifarbig zu stricken, ist ja mal eine tolle Idee - ich glaube, das probiere ich demnächst mal aus. Und die vielen Anleitungen, die Du erwähnt hast, werde ich mir auch alle genau anschauen. Bei Mützen und Stirnbändern sind die doppelten Fäden tatsächlich ein Plus, das wird dann schön kuschlig. Allerdings komme ich aus einer "dickköpfigen" Familie, da sollten auch Mützen dehnbar sein oder eben gleich entsprechend groß gestrickt werden.
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