Bei diesem Buch hat es mir zuerst das Cover angetan - das finde ich wirklich sehr gelungen, sehr stylisch! Nachdem es beim eat-read-sleep-Podcast und auch bei diversen Booktubern gelobt wurde, habe ich's mir bei der Onleihe reserviert und muss sagen: Die 8 Wochen Wartezeit haben sich gelohnt.
Bibliographische Daten:
Saubere Zeiten von Andreas Wunn* >>
Aufbau-Verlag, gebundene Ausgabe, 381 Seiten
ISBN-10 : 3351038909
Klappentext:
Als Jakob Auber erfährt, dass sein Vater im Sterben liegt, macht er sich auf ins Zuhause seiner Kindheit, an der Mosel. Dort beginnt er, sich mit der Vergangenheit seiner Familie zu beschäftigen. Sein Großvater Theodor Auber war im Wirtschaftswunder-Deutschland eine schillernde Figur. Er erfand ein Waschpulver, mit dem er ein reicher Mann wurde, bis er unter ungeklärten Umständen alles verlor. Seine Spurensuche führt Jakob bis nach Rio de Janeiro. Dort trifft er die Tochter des jüdischen Besitzers der Drogerie, in der die Karriere seines Großvaters einst begann. Jakob erfährt, was hinter Aufstieg und Fall des Familienimperiums steckt. In seinem Roman erzählt Andreas Wunn eine große Geschichte von Vätern und Söhnen, Schuld und Sprachlosigkeit zwischen den Generationen und dem Glück einer Familie, das in den Händen zerrinnt wie Pulver.
Über Andreas Wunn:
Andreas Wunn, geboren 1975, wuchs in Trier auf und studierte Politikwissenschaften in Berlin. Für das ZDF berichtete er als Südamerika-Korrespondent sechs Jahre lang aus Rio de Janeiro. Heute leitet er das ZDF-Morgenmagazin und -Mittagsmagazin. Für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. »Saubere Zeiten« ist sein Romandebüt. Er lebt in Berlin.+
Und, wie hat es mir gefallen?
Hat mir gut gefallen, irgendwie hatte ich die ganze Zeit so einen Schwarz-Weiß 50ger/60ger Jahre Film a la "Drei Männer im Schnee" im Kopf. Die Geschichte spielt auf drei, fast vier Zeitebenen-einmal in der Gegenwart, ein bissle als der Ich-Erzähler Kind war, dann zur Kinderzeit seines Vaters und auch zur Zeit, als der Großvater des Erzählers ein junger Mann war.
Am besten haben mir die "ganz historischen" Erzählstränge gefallen, sowohl die Beziehung vom Ich-Erzähler zu seinem Vater als auch die von Jakob zu den Frauen in seinem Leben und zu seinem kleinen Sohn kamen irgendwie ein wenig zu kurz, die habe ich nicht wirklich verstanden.
Ich mochte sehr das Setting im Saarland und an der Mosel - mal nix mit Metropole Berlin, da gibt's eh schon genug Bücher, die da spielen. Auch der brasilianische Teil war gut erzählt, man merkt, dass der Autor länger selbst in Brasilien gelebt hat.
Und was dieser Briefmarkensammler im dritten Teil sollte, habe ich auch nicht verstanden. Trotzdem hat mich die Geschichte gut unterhalten, ich mochte die kurzen, nüchternen Sätze und die kurzen Kapitel, auch die Figuren fand ich gut nachvollziehbar.
Ich vergebe also gut 4 von 5 Sternen (davon ist ein halber Stern sicher fürs Cover, das gefällt mir supergut und es passt total gut zur Geschichte) und freue mich schon auf weitere Bücher von HerrnWunn.
So, jetzt Du: Hast Du in letzter Zeit ein "hochgelobtes" Buch gelesen? Wie hat es Dir gefallen? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!
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