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Mittwoch, 25. Juni 2025

Rezension: Mühlensommer von Martina Bogdahn

Ich war ein wenig skeptisch, weil es einige gab, die dieses Buch sehr kitschig fanden - aber ich muss sagen, es hat mir ganz gut gefallen!

Bibliographische Daten:

Mühlensommer von Martina Bogdahn * >>

Spieldauer: 7 Stunden und 32 Minuten

Sprecherin: Martina Bogdahn

Argon Verlag, Hörbuch, ungekürzte Ausgabe

ASIN B0CR1H68G6


Klappentext:

In Mühlensommer erzählt Martina Bogdahn warmherzig und humorvoll von einer Frau und ihrem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und einer folgenreichen Rückkehr. Von Müttern und Töchtern und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden. Ein drückend heißer Sommertag. Mit ihren beiden Töchtern macht sich Maria auf den Weg in ein langes Wochenende fern von Stadt, Stress und Schule. Doch dann ruft Marias Mutter an. Der Vater hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus. Die Mutter ist bei ihm, und auf dem Bauernhof der Familie müssen Schweine, Kühe und Hühner versorgt werden –, aber auch die demente Großmutter.Maria fährt sofort zum Hof. Doch da erwartet sie nicht nur die seit Stunden schon Äpfel schälende Oma, sondern auch die Erinnerung an ein fast vergessenes Leben zwischen Schulbus und Schweinestall, Dreimeterbrett und Kirchenbank, an den Duft von frischem Holzofenbrot und endlose Hopfenernten, starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten. Als am Tag darauf die Mutter aus dem Krankenhaus heimkehrt und plötzlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie versammelt. Sie eint die stille Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle lang verdrängt haben...


Über Martina Bogdahn:

Martina Bogdahn, geboren 1976 in Weißenburg, ist auf einem Einödhof in Mittelfranken aufgewachsen und hat in Nürnberg Kommunikationsdesign studiert.Sie lebt und arbeitet als Fotografin in München. So oft sie kann, backt sie auf der Mühle ihrer Eltern nach alter Tradition Holzofenbrot.


Und, wie hat es mir gefallen?

Ich war ja etwas skeptisch, denn dieses Buch haben viele sehr gefeiert, andere fanden es übelst kitschig. Außerdem liest die Autorin selbst, ohne ausgebildete Sprecherin zu sein - auch das ist ja nicht so unbedingt meins. Ich muss aber sagen, das Buch hat mir gut gefallen. Erzählt wird abwechselnd in der Gegenwart und dann in der Kindheit der Ich-Erzählerin Maria, als sie so 10-11 Jahre alt ist und auf dem Bauernhof in einer eher abgelegenen Gegend in Bayern (ich würde mal vermuten, Franken) aufwächst. Es werden auch keine (echten) Ortsnamen genannt, das Kreistädtchen, in dem Maria zur Grundschule geht, ist Bluhmfeldt, später aufs Gymnasium geht sie in "die Großstadt" - also vielleicht Nürnberg oder München (ETA: Aha, Nürnberg war's - ich habe die Biographie der Autorin erst später nachgeguckt).

Ich fand die Geschichte aber gut nachvollziehbar und gut erzählt: Es wird klar, dass dieses Aufwachsen auf dem Land zwar einerseits schön war, aber weit weg ist von Bullerbü-Bauernhof: Es gibt keinen Urlaub, kaum Freibadbesuche im Sommer, dafür schon als Kinder viel Mithilfe bei der Ernte oder beim Versorgen der Tiere, und das Schlachten derselben gehört selbstverständlich dazu.

Den "historischen" Teil fand ich besser als den Gegenwartsteil, denn da gibt es für mich doch einige Lücken - wo ist der Vater der beiden Töchter? Wie ist Maria vom Gynasium zur eigenen Werbeagentur gekommen? Da hätte ich gern zumindest ein bissle mehr Infos gehabt. Auch die Story mit dem Schützenkönig hätte ich jetzt nicht gebraucht, denn das Buch ist ja kein Liebesroman - if at all, geht es um Eltern- und Geschwisterliebe, aber nicht um Herzschmerz.

Trotzdem: Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und ich habe Teile meiner Kindheit wiedererkannt - nein, wir hatten keinen Bauernhof und gar so ländlich bin ich nicht aufgewachsen - aber diese dörfliche "Idylle" kenn ich schon auch und ich hatte durchaus Freundinnen, die genauso auf dem Bauernhof aufgewachsen sind wie Maria.

Die Atmosphäre von "Sommer auf dem Land" ist auf alle Fälle gut getroffen, und ich finde es auch nicht zu sehr Friede-Freude-Eierkuchen. Ich vergebe solide 4 von 5 Sternen. 

So, jetzt Du: Welches Buch, bei dem Du erst nicht sicher warst, ob es etwas für Dich ist, hat Dich dann trotzdem überzeugen können? Schreib es mir doch bitte in die Kommentare!

* = Affiliate-Link, führt zu Amazon.de

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